Nur mit der Zahlung von Lösegeld hat der Salzburger Kranhersteller Palfinger Ende Jänner eine Cyberattacke abwehren können, das hat das Unternehmen jetzt laut einem Bericht des ORF eingestanden.

Der Cyberangriff auf den Salzburger Kranhersteller Palfinger hat das börsennotierte Unternehmen mit weltweit knapp 11.000 Mitarbeitern von Ende Jänner bis in den Februar hinein gelähmt. Über die Summe, wie viel Geld an die Erpresser gezahlt wurde, halte sich Palfinger bedeckt, heißt es in dem Bericht. Palfinger hofft einen Teil der Kosten für die Bekämpfung der Cyber-Attacke durch eine entsprechende Versicherung abzudecken. Der Kranhersteller versucht derzeit den Produktionsrückstand durch den Stillstand der Werke wieder aufzuholen und den Umsatzausfall möglichst gering zu halten.

Bei Palfinger wurde quasi der gesamte Betrieb lahmgelegt, sagt der Vorstandsvorsitzende Andreas Klauser. „Nach zehn Tagen waren wir wieder handlungsaktiv, der Angriff kam es dem Darknet und lässt sich nicht genau nachvollziehen. Europol und Interpol sind hier als Fahnder tätig, aber man konnte keine konkrete Spur verfolgen.“

Fast alle Standort waren betroffen

Der Cyber-Angriff auf die IT-Infrastruktur von Palfinger begann am 25. Jänner. Fast alle Standorte weltweit waren betroffen. Als Reaktion schaltete der Kranhersteller sämtliche IT-Systeme kontrolliert ab. Innerhalb von zwei Wochen wurden alle Montage- und Produktionswerke wieder hochgefahren. Aufgrund der Cyberangriff-Einmaleffekte soll die Betriebsergebnis-Marge voraussichtlich im ersten Quartal 2021 unter dem Vorjahresquartal liegen, der Umsatz wird laut Palfinger aber höher als im Vorjahr sein.

"Betrüger agieren weltweit"

Der Palfinger-Chef hat laut ORF-Bericht wenig Hoffnung, dass die Täter überführt werden. Das Darknet sei zu professionell aufgestellt und die Erpresser würden hier weltweit agieren. Bei dem Cyberangriff auf Palfinger dürfte es nicht darum gegangen sein, Daten abzuziehen, denn das passierte bei der Attacke nicht, sagte Klauser. Den Tätern sei es offenbar um Erpressung gegangen.