Der Zins - und Konjunkturausblick von Raiffeisen-Chefanalyst Peter Brezinschek gestern beim Konjunkturforum gab trotz Krise durchaus Hoffnung. So sei die Entwicklung der Energiepreise in einer verbesserten Konjunkturerwartung für 2021 nach oben geklettert. Das ziehe die Inflationsrate nach oben. Die Inflationsschätzung liege zwischen ein und zwei Prozent. "Also keine nennenswerte Inflationsgefahr", sagt Brezinschek.

Generell würden sich die Inflationsraten aber eher nach oben entwickeln. Die Botschaft für die nächsten zwei bis drei Jahre: "Die Zinsen werden auf niedrigem Niveau bleiben, was für Unternehmen und Staaten ein vorteilhaftes Investitionsumfeld zur Folge hat." Die Pandemie, so der Experte, habe alles in Nebel gehüllt. Jetzt aber bestehe die Hoffnung, dass die Schließungen wieder enden. Die Industrie sei guter Dinge, der Welthandel auf dem Niveau von vor Corona. Das gebe Hoffnung für das zweite Quartal 2021 – auch für den stark betroffenen Dienstleistungssektor.

Das Zwangssparen, welches im vergangenen Jahr eingesetzt habe, werde dafür sorgen dass "der Konsum heuer eine Renaissance erlebt". Arbeitgebern und Arbeitnehmern werde wieder eine Perspektive gegeben. Für 2021 rechnet Brezinschek mit einem Wirtschaftswachstum von 3,5 Prozent, 2022 mit 4,5 bis 5,5 Prozent. Auch das Aktienumfeld für 2021 sei positiv. Traditionelle Aktien würden wieder in den Vordergrund treten. "Wenn ab April Lockerungsschritte kommen, können wir für das zweite Quartal zuversichtlich sein."