"Erleichtert“ sei er, dass die Katze nun gewissermaßen aus dem Sack sei, sagt Hagen Temmel am Mittwochabend am Telefon. Er fühle sich „sehr gut dabei“, ergänzt der steirische Unternehmer schnell. Und „Ja“, er selbst bleibe als Geschäftsführer an Bord, ebenso wie das „führende Management“ von Temmel Logistik (TLC).

Knapp zuvor wurde spruchreif, dass die US-amerikanische Logistik-Größe Neovia Logistics den steirischen Logistiker – vorbehaltlich behördlicher Zustimmung – übernehmen wird. Neovia, der Konzern betreibt mehr als 100 Standorte in über 20 Ländern, gilt als Automotive-Spezialist mit Fokus auf Ersatzteillogistik, TLC beschäftigt sich vorwiegend mit „Inbound-Logistik“, also der Logistik am Beginn des Autolebens. Dabei etablierte man sich etwa als wichtiger Partner für Magna Steyr und Magna Powertrain. Wobei Temmel die Rolle des Logistikers vielseitig interpretiert, auch in der Assemblierung tätig ist und etwa die Stoßfänger bei aktuellen Jaguar- und BMW-Aufträgen für Magna selbst zusammenbaut.

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Heute "wieder positiver gestimmt"

Ob die herausfordernde Situation in der Automobilindustrie das eigene Geschäft zurzeit belaste? Die Bücher seien „gut gefüllt mit Aufträgen“, erzählt Temmel. Zudem sei man „im Vergleich zum Jahresbeginn und dem Ausbruch der Coronakrise“ heute wieder „positiver gestimmt“. Dahingehend, so Temmel, sei es auch ein starkes Zeichen, das Neovia mit dem Investment nun setze.

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Mit drei Hauptstandorten in Graz, Ilz und Lannach beschäftigt TLC zurzeit mehr als 450 Mitarbeiter. An dieser Anzahl werde sich durch die Übernahme auch „nichts ändern“, erzählt Hagen Temmel. Über die nunmehrige Transaktionssumme wurde Stillschweigen vereinbart, kolportiert wird ein zweistelliger Millionen-Betrag. Jedenfalls erhalten bleiben soll die Marke TLC. Die Spedition, ein eigenständiges Unternehmen, ist außerdem „nicht Teil des Deals“, bestätigt Temmel.

Hagen Temmel
Hagen Temmel © (c) Manuel Hanschitz