Die Coronakrise trifft Österreichs Wirtschaft quer durch alle Sektoren. Dennoch sind die Österreicher zuversichtlich, was ihre finanzielle Zukunft betrifft. Das ergab eine Umfrage des Market Instituts im Auftrag der Allianzversicherung. 1000 Menschen im Alter zwischen 18 und 65 wurden zu ihrem Vorsorgeverhalten befragt.

Konkret geht rund die Hälfte der Befragten davon aus, dass sie in fünf Jahren finanziell besser gestellt sein werden als heute. "Langfristig betrachtet blicken die Österreicherinnen und Österreicher der Zukunft optimistisch und positiv gestimmt entgegen" interpretiert Werner Beutelmeyer, Geschäftsführer des Market-Instituts. Was dabei auffällt: Vor allem junge Menschen sind hier zuversichtlich, während die 55- bis 65-Jährigen tendenziell mit einer Verschlechterung rechnen.

Glaube an staatliche Pension schwindet

Umgekehrt ist die Lage, wenn es um die Aussicht auf die eigene Pension geht. Hier gehen 81 Prozent der älteren Teilnehmer davon aus, dass sie eine staatliche Pension bekommen und dadurch auch finanziell ausreichend abgesichert sein werden. Bei den 18- bis 34-Jährigen hingegen zweifeln 71 Prozent der Befragten, ob sie überhaupt eine staatliche Pension bekommen werden, fast die Hälfte der Jungen geht davon aus, im Alter staatlich schlecht abgesichert zu sein.

Es zeigt sich außerdem ein klarer Unterschied zwischen Männern und Frauen. Frauen sehen sich tendenziell schlechter abgesichert. Auch die Angst vor Altersarmut ist bei Frauen stärker ausgeprägt. Trotz dieser Sorgen investieren Frauen weniger in private Altersvorsorge, was auch mit den geringeren Einkommen zusammenhängt. Dennoch rät Alllianz-Managerin Silke Zettl zur Vorsicht: "Die Pensionslücke wird in besonderem Maße die Frauen treffen, die Gefahr einer möglichen Altersarmut scheint vielen auch bereits bewusst zu sein. Daher muss man ganz besonders Frauen nahelegen frühestmöglich vorzusorgen."

Gesundheit wichtiger als Vorsorge

Doch gerade in der Coronakrise ist der Fokus auf die Vorsorge in den Hintergrund getreten. Zwar geben die Menschen deutlich weniger aus und bilden mehr Rücklagen. Doch "die neue Sparsamkeit geht aber nicht konform mit der Bereitschaft, in längerfristige Vorsorge zu investieren. Lieber will man das Geld für die ziemlich ungewiss erscheinende nahe Zukunft verfügbar halten", sagt Zettl. 

Wichtigstes Vorsorge-Thema in Corona-Zeiten ist für 62 Prozent die Gesundheit. Für die Hälfte der Österreicherinnen und Österreicher (52 Prozent) ist jetzt in der Coronakrise die eigene finanzielle Absicherung von hoher Bedeutung. Fast ein Fünftel der Befragten gab sogar an, angesichts der Krise lieber im "Hier und Jetzt" leben zu wollen, als an die Zukunft zu denken.