Die Aufsichtsratsvorsitzende der Austro Control, Karin Tausz, weist die Gewerkschaftskritik an den Sparplänen der Flugsicherungs-Geschäftsführerin Valerie Hackl zurück. Außerdem seien die "sexistische Aussagen" der Gewerkschaft vida gegenüber Hackl "inakzeptabel".

Laut der Austro-Control-Aufsichtsratschefin hat die Gewerkschaft kürzlich einen Text unter den Mitarbeitern der staatlichen Flugsicherung verbreitet, in dem folgender Satz stehen soll: "Von einer Frau in einer Führungsposition, einer ehemaligen Kurzzeitministerin und einer werdenden Mutter hätten wir mehr Sorgfalt im Umgang mit der Sprache erwartet." Die Aussagen der Gewerkschaft bezogen sich auf ein Zeitungsinterview mit Hackl: "Unser Problem ist, dass wir zu viele Altlasten und Altverträge haben", hatte die Austro-Control-Geschäftsführerin im Hinblick auf die dreistelligen Millionenverluste im Jahr 2020 und das geplante Sparpaket gesagt.

"Unlauter, grenzt an Mobbing"

"Die persönliche Lebenssituation einer Geschäftsführerin heranzuziehen ist unlauter. An die Mutterrolle zu appellieren ist nicht nur schlechter Kommunikationsstil, sondern grenzt an Mobbing", kritisierte die Austro-Control-Aufsichtsratsvorsitzende am Freitag in einer Aussendung.

Tausz forderte von der Gewerkschaft sich von "diesem Stil zu distanzieren und "konstruktiv" am geplanten Austro-Control-Sparpaket mitzuwirken. Aufgrund der Coronakrise wird sich heuer der Umsatz der Flugsicherung auf 150 Mio. Euro halbieren und ein Verlust von mindestens 100 Mio. Euro entstehen. Um die Umsatzeinbrüche der Austro Control bis 2022 zu kompensieren, sieht Geschäftsführerin Hackl einen Einsparungsbedarf von insgesamt 260 Mio. Euro.