Um Inlandstouristen buhlen Österreichs Tourismusverbände üblicherweise als Landes-Einzelkämpfer. In der Corona-Krise geht es auch ganz anders: Unter dem Dach der Österreich Werbung (ÖW) machen jetzt alle gemeinsame Sache mit den ÖBB, pumpen 2,5 Millionen Euro in die bisher größte Kampagne für Inlandsurlaub. Viele Menschen dürften noch unentschlossen sein, ob und wohin die Reise in diesem Sommer geht. Allerdings werden die Möglichkeiten angesichts der praktisch vollständigen Grenzöffnungen in den vergangenen Tagen immer größer.

„Das Bestreben nach nachhaltigen Reisen ist uns ein besonderes Anliegen“, sagt die ÖW-Chefin Petra Stolba. Üblicherweise ist die Österreich-Werbung nur für große Kampagnen in Auslandsmärkten zuständig. Auch da wird gerade viel Geld in die Hand genommen, um die Gästebetten in Österreich wieder einigermaßen voll zu bekommen. „Wir haben in Summe 40 Millionen Euro Sonderbudget für die gesamte Marktbearbeitung“, so Stolba. Schwerpunkte setzt die ÖW wenig überraschend in Deutschland, Tschechien und der Schweiz.

Auslastung im Fernverkehr derzeit bei 50 Prozent

Ende Juni, genau am 26. Juni, nimmt die ÖBB auch den Betrieb ihrer Nachtzugverbindungen wieder auf. „Nightjets“ verbinden etwa Wien und Hamburg oder Wien und Düsseldorf. Insgesamt hat die Bahn 18 Linien und neun weitere mit Partnerbahnen. Auch die Autoreisezüge etwa nach Feldkirch oder Livorno werden dann wieder fahren. Für Reisen mit dem Rad empfiehlt Matthä rasche Reservierung, hier könnte es bald eng werden. Auch die Nachfrage nach den Nachtzügen sei gut.

Bereits jetzt ist die Bahn wieder im regulären Vollbetrieb - mit Ausnahme der Nightjets. „Es ist überall noch ausreichend Platz“, wirbt Matthä. „Ich würde mir durchaus wieder mehr Passagiere wünschen.“ Denn im Fernverkehr liegt die Auslastung aktuell bei 50 Prozent.