Derzeit betreibt Erich Falkensteiner mit seiner gleichnamigen Hotels & Residences-Gruppe 30 Hotelbetriebe in sieben Staaten. In drei Jahren werden es schon 40 sein, sagt Falkensteiner im Gespräch mit der Kleinen Zeitung. Sieben weitere Häuser habe man bereits "in der Pipeline". Dabei gilt die volle Konzentration der Ferienhotellerie, während man sich aus dem Betrieb von Stadthotels "langsam zurückziehen" werde. Bei diesen sei es schwierig, sich zu differenzieren, während Falkensteiner mit klassischen Ferienhotels "Unterschiede zum Mitbewerb" verdeutlichen könne.

Neue Strategie und vier Reisemotive

Die neue Strategie nennt vier Reisemotive, die man bedient: Kulinarik, Aktiv, Entschleunigung und Unterhaltung. Diesen stehen drei spezifische Produktangebote gegenüber: "Family, Adult only also Paare – und For all." Ein "Hotel, das alles kann, ist nicht mehr zeitgemäß", sagt Falkensteiner, daher biete man "maßgeschneiderte Urlaube an.
Der momentan starke Wachstumskurs der Falkensteiner-Gruppe zeigt sich in einer Vielzahl von Hotelprojekten, die der Südtiroler Hotelier mit starkem Kärnten-Bezug derzeit verfolgt.

Hotelier Erich Falkensteiner hat auch für Kärnten Pläne
Hotelier Erich Falkensteiner hat auch für Kärnten Pläne © (c) FLORIANALBERT.NET/Falkensteiner

In Reischach im Pustertal, steht bereits der Rohbau für ein 5-Sterne-Haus mit rund 100 Zimmern, für das Stardesigner Matteo Thun verantwortlich zeichnet. Es ist ein "Adult only"-Haus, das am 20. November 2020 eröffnet werden soll. Drei Investoren, einer davon Falkensteiner, haben das Projekt entwickelt. Gebaut wird auch im Vorarlberger Montafon. "Ein renommierter Investor, die Illwerke, bauen ein Familienhotel mit 150 Zimmern", erklärt Erich Falkensteiner. Kostenpunkt: 30 Millionen Euro.

Der Fokus liegt auf der Ferienhotellerie
Der Fokus liegt auf der Ferienhotellerie © Falkensteiner

Die Pläne für das 5-Sterne-Haus in Tschagguns werden derzeit erstellt, im Sommer 2020 erfolgt der Baubeginn. Im süditalienischen Kalabrien übernimmt Falkensteiner eine Ferienanlage mit 580 Zimmern. Der frühere "Club Med" in Pizzo wird renoviert und umgebaut und soll im April bzw. Mai 2020 als „Club Funimation Garden Calabria“ neu eröffnen.
Und auch weiter nördlich, in Cortina d’Ampezzo, wird Falkensteiner zu bauen beginnen. „Wir errichten dort das erste Luxus-Family-Ressort“, erklärt er. In Jesolo werden zum bestehenden Hotel 80 Appartements, die teilweise vermietet bzw. verkauft werden, gebaut.

Mehr als 500 Mitarbeiter in Kärnten

In Kärnten ist Falkensteiner mit Häusern am Nassfeld, am Katschberg und in Velden engagiert. Gerade das Schlosshotel Velden stimme ihn "sehr froh": Vor fünf Jahren übernahm er ein Haus, das über drei Millionen Euro pro Jahr Verluste schrieb, "aber das haben wir in eine stark positive schwarze Null gedreht", sagt Falkensteiner. Konkrete Zahlen will er nicht nennen. Der Vertrag gelte noch für 15 Jahre. Verantwortlich für den "Turnaround" seien „unsere Konzepte und total motivierte Mitarbeiter."

Beim Schlosshotel in Velden hat Falkensteiner den "Turnaround" geschafft
Beim Schlosshotel in Velden hat Falkensteiner den "Turnaround" geschafft © Falkeinsteiner

Am Nassfeld betreibt Falkensteiner die Sonnenalpe und das Carinzia, am Katschberg das Cristallo und das Funimation, das renoviert wird. Insgesamt beschäftigt der Südtiroler Paradehotelier in Kärnten mehr als 500 Mitarbeiter. Den Golfplatz in Waidegg (Nassfeld Golf) hat er großteils übernommen, hier warten „große Herausforderungen auf uns. Wir sind bereits am Pläne schmieden“, gibt sich Falkensteiner verschwiegen.

Den Kärntner Touristikern rät Falkensteiner zu Geduld, auf das Thema Slow Food und regionale Küche zu setzen sei richtig, allerdings brauche es Zeit, bis dieser Weg Früchte trage. Und er rät zu verstärktem Werbe-Engagement in Norditalien: "Da müsste man mehr investieren, es gibt keinen Grund, nicht von Bologna nach Kärnten zu fahren."

Apropos Mobilität: "Das wird ein großes Thema werden. Die Kärntner können die großen Gewinner der Klimadebatte sein." Flugzeuge und Automobile würden immer öfter durch den Zug ersetzt. "Daher muss man intensiv über Mobilitätskonzepte im Kärntner Tourismus nachdenken."