Printprodukte werden im Alltag der Österreicher nur beschränkt wahrgenommen, geht aus einer Befragung des Verbands für Druck und Medientechnik hervor. Die Branche kämpft mit der Wahrnehmung ihrer Produkte außerhalb des Zeitungsmarktes.Als Werbeplattform bleiben Printmedien konstant. Die Umsatzzahlen wurden stabilisiert. Die Mitarbeiterzahlen sind hingegen seit Jahren rückläufig.

Primär nahmen die Befragten in ihrem Alltag Printzeitungen wahr. 59 Prozent gaben an, eine Zeitung am Vortag gesehen zu haben. Im Schnitt konnten drei verschiedene Druckprodukte aufgezählt werden. Bedruckte Verpackungen oder Straßenschilder verliefen unter der Wahrnehmungsschwelle.

Anonyme Wahrnehmung von Werbung

"Die Marketinganalyse zeigt deutlich, dass Print als Werbemittel sehr positiv wahrgenommen wird. Der Printbereich ist die letzte Chance, eine Werbung anonym anzusehen", sagt Christian Handler, vom Verband Druck und Medientechnik. Die Werbeinvestitionen im Print sind laut Focus-Werbebilanz dreimal so hoch wie im Onlinebereich.

Dagegen gehen die Mitarbeiterzahlen in den Druckereien seit Jahren zurück. Im letzen Jahr wurden 8111 Beschäftigte gezählt, 2010 waren es noch 10.508. Die Branche kämpft zudem mit Unternehmensschließungen. So meldete heuer neben der Salzburger Druckerei Oberndorfer auch die Großdruckerei kb-offset Krois & Bichler Konkurs an. Auch bei den Unternehmensneugründungen zeigt sich ein negativer Trend. Kam es 2012 noch zu 114 Neugründungen, so waren es 2018 nur 30.

Trotzdem wurden die Umsätze der Branche laut Handler stabilisiert. Sie belaufen sich aktuell auf 1,56 Milliarden Euro. Er begründet dies mit einer höheren Nachfrage an Spezialprodukten, wie digitale Druckverfahren auf Holz, Metall oder Glas. Mit dem neuen Gütesiegel "Printed in Austria" will der Verband zudem gezielt regionale Druckereien unterstützen, deren gesamte Druck-Lieferkette in Österreich eingehalten wurde.