Das Ziel, wo die AUA wirtschaftlich landen soll, ist schon lange klar. 160 Millionen Euro Ergebnis braucht die Airline, um im Vergleich zu den Konzernschwestern auf annähernd ähnliche Flughöhe zu steigen. Nur, irgendwie kommt auf der Route immer etwas dazwischen. Fast so, als steuere man Frankfurt über Paris an. 2019 wird überhaupt ein Jahr der Restrukturierung.

Die Strategie #DriveTo25 soll ab 2020 deutliche Effizienzsteigerungen bringen, ab 2021 vollen Steigflug. Dann wäre die AUA im konzerninternen "Rennen" um einige der je 20 Langstreckenjets A350 und Boeing 787 dabei, die die Muttergesellschaft Lufthansa (LH) an diesem Mittwoch bestellt hat.

Turbulenzen durch den Stopp der Boeing 737 Max 8 – von denen der LH-Konzern keine besitzt – erwartet AUA-Chef Alexis von Hoensbroech übrigens nicht: "Wenn ein paar Flugbewegungen weniger stattfinden, ist das grundsätzlich gut."

Der Chaos-Sommer 2018 lässt in der AUA-Bilanz noch einmal grüßen mit Refundierungen an Passagiere in zweistelliger Millionenhöhe. Höhere Tankrechnungen fielen mit 65 Millionen Euro ins Gewicht. Die 40 Millionen Euro schwere Finanzlast durch viele Triebwerkswartungen hat AUA-Finanzchef Wolfgang Jani portioniert, er verteilt sie jetzt auf mehrere Jahre.

Mehr Umsatz

Der Ergebnisrückgang um zehn Millionen Euro oder elf Prozent auf 83 Millionen Euro mag deshalb noch passabel wirken. Von Hoensbroech stellt aber klar: "Ohne diese Verteilung hätten wir nur die Hälfte dieses Ergebnisses." Nach oben zieht dagegen die Umsatzkurve, vier Prozent plus auf 2,18 Milliarden Euro nach Bilanzeffekten. 13,9 Millionen Passagiere flogen mit der AUA. Das Plus von acht Prozent freut von Hoensbroech im Licht der gewachsenen Billigkonkurrenz: "Es ist ganz schwer für die anderen, uns Passagiere abzujagen."

Verlustbringende Langstrecken stoppt die AUA gerade. "Da werden wir eine deutliche Ergebnisverbesserung sehen", lautet die Ankündigung. Tokio wird stattdessen viel häufiger und auch in Kooperation mit der japanischen ANA angeflogen, die dafür den Dreamliner einsetzt. Ihre guten Nordamerikastrecken ergänzt die Airline in Kürze mit Montreal.
Dass Personalabbau kein Tabu sein wird, ist schon seit Jänner klar.

Veränderungen in Bundesländern

Demnächst werden die Bundesländerbasen geschlossen, Verhandlungen mit dem Betriebsrat laufen. In Klagenfurt dürfte der AUA-Vorstand sogar für noch mehr Turbulenzen als zuletzt sorgen. 2020 werden die 18 Dash-Turboprops abgeschafft, die viel größeren Embraer-Jets übernehmen die Strecken. Für Klagenfurt bedeute das weniger als vier bis fünf Flüge am Tag, so von Hoensbroech, ohne Details zu nennen. Seine Meinung sagt er schon: "Das trägt hoffentlich zur Gesundung der Strecke bei."