Der ATX fiel am Donnerstag um 77,09 Punkte oder 2,73 Prozent auf 2.750,27 Einheiten. Die Vortagesverluste beim Wiener Leitindex wurden damit mehr als verdoppelt. Der heimische Leitindex steht damit vor einem tiefroten Börsenjahr 2018. Die aktuelle Jahresperformance für ATX lautet auf ein beachtliches Minus von fast 20 Prozent.

Am Berichtstag drückte vor allem ein schwaches Börsenumfeld nach sehr negativen Überseevorgaben auf die Wiener Börse. International wirkte die US-Notenbanksitzung vom Vorabend merklich belastend nach. Die Fed hat den US-Leitzins heuer bereits das 4. Mal erhöht und warnte gleichzeitig vor einer sich eintrübenden Konjunktur im neuen Jahr. Für 2019 werden zudem zwei weiteren Zinsanhebungen anvisiert.

Bankaktien erneut schwer unter Druck

In sehr schwacher Verfassung zeigen sich erneut die schwergewichteten Banken Erste Group (minus 4,6 Prozent) und Raiffeisen Bank International (minus zwei Prozent). Die zwei Banken-Titel standen bereits zur Wochenmitte wegen den Plänen der rumänischen Regierung für die Einführung einer Bankensteuer massive unter Verkaufsdruck.

Die Kurstalfahrt erfasste heute Werte aus allen Bereichen. Mehr als vierprozentige Rückgänge mussten Agrana, Warimpex, FACC und Zumtobel hinnehmen. Knapp unter dieser Marke gingen Wienerberger, Do&Co und s Immo zurück. Die OMV-Anteilsscheine sackten 3,6 Prozent ab auf 38,71 Euro.

Verluste auch in Frankfurt

Auch die anderen europäischen Aktienmärkte haben am Donnerstag mit deutlichen Verlusten geschlossen. Vor allem die Zinsentscheidung der US-Notenbank Fed drückte auf die Stimmung der Anleger. Der Aktienindex für 50 führende Unternehmen der Eurozone, Euro-Stoxx-50, schloss bei 3.000,06 Punkten um 51,32 Zähler oder 1,68 Prozent tiefer. Im Sog der weltweit schwachen Börsen war auch der deutsche Leitindex DAX am Donnerstag zwischenzeitlich mit 10.563 Zählern auf den tiefsten Stand seit zwei Jahren abgesackt, fand dort aber zunächst einen Boden. Zum Handelsschluss betrug der Abschlag noch 1,44 Prozent auf 10.611,10 Punkte.