Lumentum hat’s erwischt, Panasonic und jetzt auch die steirische ams AG.
Der Sensorspezialist aus Premstätten zählt seit geraumer Zeit, wie auch die beiden anderen genannten, zu Apples wichtigen Zulieferern. „Ohne uns würde es das iPhone X nicht geben“, ließ ams-Boss Alexander Everke die Kleine Zeitung mit Blick auf die Technologie hinter der 3D-Gesichtserkennung des Geräts erst im März wissen. Nun aber wird für zahlreiche Zulieferer ausgerechnet die starke Verbindung mit dem Parade-Smartphonebauer aus Cupertino zum Stimmungssenker.

Die ams AG etwa muss den Ausblick für das vierte Geschäftsquartal „aktualisieren“ – im konkreten Fall wurden sowohl die Umsatz- wie auch die Gewinnziele deutlich zurückgeschraubt. Hatte ams bisher 570 bis 610 Millionen US-Dollar Umsatz angepeilt, soll das Quartal nun zwischen 480 und 520 Millionen bringen. Als Grund nennt der Konzern – kryptisch und doch unmissverständlich – „kürzliche Nachfrageänderungen seitens eines wichtigen Kunden im Consumer-Markt“.

Passenderweise mehren sich Berichte, wonach Apple die Produktion des iPhone XR, also des günstigsten Geräts der neuen Serie, wegen Nachfragedellen drosseln musste. Infolgedessen ging es auch für Apples Aktie seit Anfang Oktober mittlerweile um 20 Prozent bergab. Im Gleichschritt fiel in dieser Zeit auch der Wert der ams-Papiere.

Liebling der Analysten

Wenngleich sich der Finanzmarkt mit einer Einschätzung der in Zürich notierten und im März noch auf Rekordhoch befindlichen Aktie weiter schwertut. Das zeigen nicht nur die stark abweichenden Einschätzungen von Analysten. Ging es gestern nach Bekanntwerden der Gewinnwarnung zunächst einmal um fünf Prozent nach unten, stabilisierte sich der Kurs schnell und drehte sich zwischenzeitlich gar ins Plus.

Kein Wunder, sind die grundlegenden Geschäftsaussichten doch weiter vielversprechend. Immerhin strebt ams auch in den kommenden Jahren „jährlich zweistelliges Umsatzwachstum“ an. Trotz – und wegen – Apple.