1. Was bringt eine Haftungsversicherung für Geschäftsführer?
"Viele Manager sind sich ihrer Haftungssituation nicht in vollem Ausmaß bewusst, nur rund 30 Prozent sind versichert", warnt Georg Aichinger, Experte der Koban Südvers Group. Geschäftsführer und Vorstände sind für Pflichtverletzungen im Innen- und Außenverhältnis verantwortlich. "Eine D&O (Directors & Officers) Versicherung ist schon für wenige Hundert Euro zu haben, oft mit Deckung für DSGVO-Verstöße." Im Schadensfall schütze die Polizze das Vermögen der Gesellschaft. Neben Anwaltskosten wird der Schaden übernommen. Eine sonst solide Führungskraft kann im Unternehmen bleiben.

2. Hilft eine Kreditversicherung bei pleitegefährdeten Forderungen?
"Ein einzelner Kundenausfall kann den Geschäftserfolg mehrer Monate zunichtemachen", weiß Thomas Hassler, Chef von BAV Koban & Partner in Graz. Per Kreditversicherung könnten Forderungen auf dem gewünschten Niveau abgesichert werden. Vor allem produzierendes Gewerbe oder mittlere (Lebensmittel-)Händler hätten hohe Risiken, "schon wenn nur ein Abnehmer ausfällt. Zu Kosten von einem Prozent des Umsatzes versichern wir den Ausfall des Handelspartners", nennt Hassler ein Beispiel.

3 Was bedeutet eine Garantieversicherung?
Sie bedeutet zunächst zusätzlichen Spielraum für Garantien und Haftungen. "Auftraggeber verlangen zunehmend Sicherstellungen für Abwicklung von Geschäftsfällen, vor allem im Bau, Anlagen- und Maschinenbau", erklärt Hassler. Auch für Industrieaufträge würden die üblichen Bankgarantien zunehmend durch Versicherungsrahmen ersetzt oder ergänzt. Als Garantiearten stehen zum Beispiel Haft- und Deckungsrücklässe oder Erfüllungsgarantien zur Verfügung. "Der Kunde erhält die gewünschte Sicherheit, der Anbieter erhält Spielraum bei der Banklinie." Auch Privatkunden würden zunehmend Garantien verlangen, weiß Hassler. Rechts- und Rating-Beratung werde mit angeboten.

4 Wie sorgt man betrieblich mit einer Managerpension vor?
"Rund 50 Prozent aller Geschäftsführer schließen auf Anraten ihrer Steuerberater eine Managerpension als betriebliche Vorsorge ab", sagt Klaus Koban, Vorstand der Koban Südvers Group. "Man kann damit für das Alter, Berufsunfähigkeit und Pflegebedarf vorsorgen, oder um die Familie steuerlich sinnvoll abzusichern. Auch Familienbetriebe können diese Lösung über die Firma als Betriebsausgabe regeln, sozialversicherungs- und steuerfrei." Erst in der Leistungsphase falle Lohnsteuer an. Leistungsorientiert könne man mit zehn Prozent des aktiven Bruttobezuges vorsorgen. Je 10.000 Euro Einzahlung über 20 Jahre würden lebenslang rund 10.000 Euro Zusatzpension im Jahr bedeuten.

5. Welche Vorteile hat eine betriebliche Vorsorge für alle Mitarbeiter?
Die betriebliche Vorsorge für biometrische Risiken der Mitarbeiter erfolgt mit steuer- und sozialversicherungsfreier Beitragsleistung. "Die Absicherung von Ableben, Berufsunfähigkeit, Pflege oder Unfall ist durch das Nutzen von Kollektivkonditionen deutlich günstiger als individuelle Vorsorge", schilder Hassler. Eine Gesundheitszusatzversicherung für alle Mitarbeiter könne ohne Gesundheitsfragen für den Einzelnen abgeschlossen werden. Üblich seien bis zu 300 Euro Arbeitgeberbeitrag pro Jahr. "Drei Wahlarztbesuche im Jahr, Sonderklassedeckung nach Unfall und Reisekrankenversicherung bis zu sechs Wochen Reisedauer sind mit im Paket", so Hassler.