Sie sind auf Arnold Puchers Mandat Aufsichtsratschef der Nassfeld Pramollo Bergbahnen AG. Wie sehen Sie das Bieter-Match um das Drittel Heta-Anteil?
MAX RAUSCHER: Ich betrachte die Dinge leidenschaftslos und wäge ab, wo liegen Vorteile und  Nachteile. Die Frage ist: Will man eine nachhaltige Zukunft oder Bestehendes verwalten?

Wie also würden Sie da zwischen dem slowakischen Investor Igor Rattaj und den Gailtaler Unternehmern  Friedl Seiwald und Herbert Waldner entscheiden?
Entscheiden werden die Aktionäre, die dem Verkauf der Heta-Anteile zustimmen müssen.  Ich weiß von meiner Politikerzeit, dass nicht jede Entscheidung gleich von allen verstanden wird. Mich hat man geprügelt, ich würde Geld auf das Nassfeld  schaufeln, heute sind alle froh, dass es das Skigebiet gibt.

Wie ist die Ausgangslage der Bergbahn?
Ich kann bezeugen, dass wir ruhig atmen können -  im Gegensatz zu vielen anderen Skigebieten. Seit Beginn 1977 wurde das Geld immer in das Seilbahnunternehmen investiert. Ich war immer überzeugt, dass das Nassfeld sowohl im Winter als auch im Sommer Gäste braucht. Auch frühere Interessenten am Nassfeld wie Walter Moser, Dr. Richard oder Heinz Schultz haben so gedacht.

So wie die sehr erfolgreichen Tatry Mountain Resorts Rattajs in der Slowakei?
Wir waren dort und haben uns alles angeschaut. Es ist beeindruckend, was dort aufgebaut wurde. Die Bieter sollen nun die Karten mit ihren Nassfeld-Plänen auf den Tisch legen und dann werden die Aktionäre entscheiden.

Wie sehen Sie die Karten der heimischen Bieter?
Für  mich gibt es auf der einen Seite und auf der anderen Seite Vorteile. Seiwald und Klaus Herzog sind bemüht, dass auf dem Nassfeld etwas weitergeht. Ich werde aber nicht zulassen, dass von einem Mitbieter (Herbert Waldner) auf Arnold Pucher, dessen Verdienste unbestritten sind, draufgehaut wird.

Kötschach-Mauthens Bürgermeister Walter Hartlieb hat in einem Brief an  Landeshauptmann Peter Kaiser vor ausländischen Investoren gewarnt.
Er und die  Mitbieter hätten auch den Mut haben sollen, mit uns vorher einmal zu reden.

Pucher und Rattaj bestätigen einen Vorvertrag, auch zur Übernahme der Landesanteile, das wären dann 66 Prozent.  Fällt das Nassfeld damit in ausländische Hände?
Ich werde eine ausländische Mehrheit nie zulassen. Es darf keine Möglichkeit für Ausländer geben, die Mehrheit zu erreichen. Es muss eine Absicherung geben, dass 51 Prozent immer am Nassfeld bleiben.

ÖVP und FPÖ wollen eine "Heimatlösung".
Im Wahlkampf dürfen immer alle Phantasien stattfinden. Jetzt haben die Aktionäre das Recht, die Dinge zu bestimmen. Wenn die Hauptversammlung der Bergbahnen über den Verkauf der Heta-Anteile am Nassfeld abstimmt, könnten ein Angebot oder auch zwei zur Abstimmung kommen.