Die Konjunktur boomt, der Arbeitsmarkt sucht dringend Mitarbeiter. Nur eine Gruppe kann in Kärnten an den Früchten der Hochkonjunktur nicht mitnaschen: Es sind Frauen über 50, die arbeiten und Leistungen erbringen wollen, aber am Arbeitsmarkt zum "alten Eisen" ausrangiert werden.
Frauen. Während die Arbeitslosigkeit in Kärnten im Mai um zwei Prozent gesunken ist, ist sie bei den Frauen über 50 um 11,8 Prozent, oder 130 Personen gestiegen, bei den älteren Männern nur um 0,9 Prozent (13 Personen). "Frauen haben einen doppelten Nachteil", sagt Sozialreferentin Gaby Schaunig. Sie hätten in traditionellen Frauenberufen nicht nur weniger Einkommen und Aufstiegschancen, auch der Zugang zu ertragreicheren Männerberufen sei mit Hürden gespickt.
Facharbeiterinnenausbildung. Arbeitsmarktservice (AMS) und Sozialreferat wollen nun mit gezielten Maßnahmen jenen zu einem Job verhelfen, die von der boomenden Wirtschaft nicht profitieren können. Eine davon ist die gratis Ausbildung von Frauen zu Facharbeiterinnen, wofür das AMS 500.000 Euro reserviert hat.
Betriebe gesucht. Mit Hochdruck werden Betriebe in den Bezirken Wolfsberg und Völkermarkt gesucht, die Frauen auf technische Berufe umschulen. "Dort ist der Facharbeitermangel besonders eklatant", sagt AMS-Chef Josef Sibitz. Die Job-Offensive richtet sich an alle Frauen, die sich für Technik interessieren und Weiterbildungschancen wittern. "Dadurch kommen Frauen zu besser bezahlten Jobs", ist Schaunig überzeugt, die mit Information und Job-Coaching für Frauen, verstärktansetzen will.
ELISABETH TSCHERNITZ-BERGER