Mit drei „l“ im Namen, „angelehnt an die Empfangsbalken auf Handydisplays“. So erklärt die Österreichische Post den eher ungewohnten Schriftzug ihrer neuen Mobilfunkmarke. Diese nennt sich, wie wir nun offiziell wissen, „YELLLOW“ und startet im April 2026.

Welche Tarife dahinterstecken, ist noch unklar. Jedenfalls aber, so verspricht es die Post, sollen die Modalitäten „attraktiv und ohne Vertragsbindung“ sein. Klar ist: Infrastrukturell wird die Marke im Netz der A1 beheimatet sein. Die Post agiert also als sogenannter MVNO, als „Mobile Virtual Network Operator“. Derlei „virtuelle“ Mobilfunkbetreiber besitzen keine eigenen Netze, sondern mieten diese an.

YELLLOW: Die neue Mobilfunkmarke der Post
YELLLOW: Die neue Mobilfunkmarke der Post © Post

Hierzulande haben sich diese Anbieter mit ihren tendenziell günstigen und schlanken Tarifen längst gut am Markt etabliert. „Für den Wettbewerb in Österreich, also leistbare Preise, Produktvielfalt und hohe Qualität der Dienste, sind MVNOs von wesentlicher Bedeutung“, schlussfolgert gar die Regulierungsbehörde RTR in einer Wettbewerbsanalyse.

Der Marktanteil der MVNOs, ebenfalls von der RTR erhoben und nach Anzahl der SIM-Karten gemessen, wuchs in den letzten zehn Jahren kontinuierlich an. Derzeit entfallen rund 18 Prozent der Anteile am österreichischen Mobilfunkmarkt auf die virtuellen Anbieter, wobei sich HoT (9,6 Prozent) und Spusu (5,2 Prozent) davon den mit Abstand größten Brocken schnappen. HoT – die Hofer-Marke, die zum Reich des Mobilfunkunternehmens Ventocom zählt – funkt dabei im Netz von Magenta, Spusu greift auf die Infrastruktur von Drei zurück.

RAMSAU AM DACHSTEIN,AUSTRIA,01.OCT.25 - NON SPORTS - Zukunftsforum Ramsau am Dachstein. Image shows Michael Krammer (Managing Partner ventocom GmbH).
Photo: GEPA pictures/ Hans Oberlaender
Steht hinter der Mobilfunkmarke HoT: Ventocom-Chef Michael Krammer © GEPA pictures

Während die virtuellen Anbieter am Markt also reüssieren können, taten sich in jüngerer Vergangenheit auch einige Hürden auf. Vor allem bei Technologieübergängen, etwa jenem zum aktuellsten Mobilfunkstandard 5G, ortet die RTR „oftmals Verzögerung“, wenn es um entsprechenden Zugang zur Netzinfrastruktur geht. Notwendig seien in diesen Phasen häufig auch „höhere Vorleistungsentgelte“. Eher schmerzhaft für die Mobilfunkdiskonter.

5G: Angebote kamen erst später

Eine direkte Folge dieser Entwicklung sei etwa gewesen, dass die MVNOs bei 5G-Tarifen „erst verspätet Wettbewerbsdruck am Markt ausüben konnten“, wie die Behörde befindet. Ende 2024 lag der Marktanteil der virtuellen Anbieter, die sich primär auf das günstigere Preis-Segment fokussieren, bei 5G-SIM-Karten deswegen deutlich unter fünf Prozent.  

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So zahlreich im heiß umfehdeten österreichischen Mobilfunkmarkt in der Vergangenheit die Neu-Angebote waren, so rasch wurden viele von ihnen bald wieder eingestellt. Die Namen der Verblichenen reichen von Hello Mobile über MediaMarkt Mobil und Rapid Mobil bis hin zu UPC Mobile oder Vinmobile.

A1, Magenta, Drei: Die „echten“ Netze

„Echte Netze mit Sendemasten, eigenen Leitungen, Servern und sonstiger Infrastruktur gibt es derzeit drei“, heißt es bei der RTR mit Verweis auf die Mobilfunk-Anbieter A1, Magenta und Drei. Zugleich wirft das dominierende Trio selbst viele weitere Produktmarken auf den Markt – oft in Kooperation mit größeren Unternehmen. Für Konsumentinnen und Konsumenten ist das nicht immer unmittelbar erkennbar.

So werden heute durchwegs bekannte Namen wie B.Free, bob, Red Bull Mobile, XOXO oder Krone mobile von der A1 Telekom Austria AG angeboten. Magenta wickelt als Anbieter – und natürlich auch Netzbetreiber – KLAX oder S-Budget ab und Drei steht wiederum hinter Marken wie educom oder eety. Übrigens: Selbst Ventocom, der größte virtuelle Netzbetreiber, setzt auf eine Mehrmarkenstrategie. Neben der bereits erwähnten HoT zählen auch Liwest Mobil und Raiffeisen Mobil dazu.