86,8 Millionen Euro liegen für 2026 im Topf des Kärntner „Territorialen Beschäftigungspaktes“ (TEP), den das Land und das AMS 1998 gemeinsam mit den Sozialpartnern geschlossen haben mit dem Ziel, Jobchancen für am Arbeitsmarkt benachteiligte Gruppen zu finanzieren: Jugendliche, junge Erwachsene, Langzeitarbeitslose, Bildungsbenachteiligte, Menschen mit Behinderung, ältere Arbeitnehmer, Migranten. Es sind um 1,7 Millionen Euro weniger als im heurigen Jahr, obwohl die Arbeitslosigkeit zunimmt - 20.000 Menschen waren im Jahresdurchschnitt 2025 in Kärnten arbeitslos. Und, obwohl die Probleme der Arbeitslosen größer werden. Das Gravierendste: „Immer mehr Jugendliche leiden unter psychischen Problemen und Ängsten. Und haben darüber hinaus soziale Defizite“, sagt Katja Tengg vom Landesbüro des Sozialministeriumservice, das über das „Netzwerk Berufliche Assistenz“ (Neba) diverse Unterstützungen ab Ende der Schulpflicht anbietet. Früher einmal habe es gereicht, die jungen Menschen ein Jahr lang zu coachen. Jetzt bleiben sie nicht selten drei Jahre in der Maßnahme, bis sie arbeitsfähig sind.

Geschützte Arbeitsplätze, inklusive Cafés

Neben Neba umfasst der Pakt auch geschützte Arbeitsplätze wie zum Beispiel im Beschäftigungsmodell Neue Arbeit, das unter anderem einen Bügel-Dienst oder ein Gartenservice anbietet. Oder in den Sozialen Betrieben Kärnten (SBK), die Secondhand-Shops und Radwerkstätten betreiben. Oder das Projekt „Jetzt“, das gezielt Jugendliche adressiert, die einen Einstieg in die Arbeitswelt nicht von alleine geschafft haben. Oder das Projekt der „Inklusiven Kleinunternehmen“: Sie bieten Anstellungen mit Assistenz und sind beliebt, weshalb 2026 weitere gegründet werden sollen. Bisher sind das Generationencafé in Völkermarkt, das Bistro „Gernda“ in Klagenfurt-Harbach, die TeeCafés in Wolfsberg und Spittal, das „Mitnond“ in St. Andrä und das Bistro im LKH Villach integrativ tätig.

Gaby Schaunig: „Ein Pakt wie ein Schuhlöffel“

Auch Arbeitsstiftungen, Beschäftigungswerkstätten, gemeinnützige Arbeitskräfteüberlassung und Katastrophenhilfe durch ältere Arbeitslose oder Langzeitarbeitslose werden - so sie nötig sind - aus dem TEP-Budget finanziert. Nicht zu vergessen Qualifizierungsmaßnahmen für Migranten bzw. geflüchtete Menschen. Dazu gehören allen voran Deutschkurse. Der Beschäftigungspakt soll den Menschen wie ein „Schuhlöffel“ in die Arbeit helfen. „Hier ist das Geld um ein Vielfaches besser eingesetzt, anstatt Arbeitslosigkeit mit ihren hohen Folgekosten in Kauf zu nehmen“, sagt Landeshauptmann-Stellvertreterin Gaby Schaunig, die den TEP 2026 gemeinsam mit Landesrätin Beate Prettner, den Landesräten Daniel Fellner und Peter Reichmann sowie AMS-Chef Peter Wedenig vorstellte. Zugute kommen soll er dem Standort Kärnten, der Gesellschaft, aber allen voran den bedürftigen Männern und Frauen:t.

Präsentierten den Kärntner Beschäftigungspakt 2026: Peter Wedenig (AMS), Landesrätin Beate Prettner, Landesrat Daniel Fellner, LHStv. Gaby Schaunig, Landesrat Peter Reichmann, Katja Tengg (Sozialministeriumservice)
Präsentierten den Kärntner Beschäftigungspakt 2026: Peter Wedenig (AMS), Landesrätin Beate Prettner, Landesrat Daniel Fellner, LHStv. Gaby Schaunig, Landesrat Peter Reichmann, Katja Tengg (Sozialministeriumservice) © Büro Schaunig/KK