Die Konjunkturflaute schlägt weiter auf den österreichischen Arbeitsmarkt durch. Ende Oktober waren 388.000 Personen beim Arbeitsmarktservice (AMS) arbeitslos oder in Schulung gemeldet. Im Vergleich zum Oktober 2024 entspricht das einem Plus von 16.500 Personen bzw. einem Zuwachs von 4,4 Prozent. Damit sind die monatlichen Arbeitslosenzahlen seit April 2023 zum 31. Mal in Serie gestiegen. Die Arbeitslosenquote geht damit auf 7,2 Prozent hoch.

In Kärnten beträgt sie aktuell sieben Prozent. Zum Vergleich: In Wien ist die Arbeitslosenquote mit 11,7 Prozent am höchsten, in Salzburg mit 4,8 Prozent am niedrigsten.

20.013 Personen sind in Kärnten derzeit arbeitslos - eine Zunahme von 0,6 Prozent oder 129 Personen. Auffällig ist die große Zahl an Arbeitslosen, denen das AMS eine Schulung zahlt. Es sind aktuell 3470 Personen - ein Plus von mehr als vier Prozent.

Zehn Prozent weniger offene Stellen als vor einem Jahr

4913 sofort verfügbare offene Stellen sind beim AMS gemeldet - es sind um mehr als zehn Prozent weniger als vor einem Jahr. Dass Kärnten in Bezug auf die Arbeitslosenstatistik scheinbar besser dasteht als der Österreichschnitt, könnte an der Demografie liegen: Die Babyboomer gehen in Pension, wenige Junge rücken nach. AMS-Chef Peter Wedenig schreibt die Situation den gesetzten AMS-Schwerpunkten zu. „Der seit dem Frühjahr mit dem Land Kärnten gesetzte Schwerpunkt auf die Zielgruppe der Jugendlichen zeigt Wirkung. Die Jugendarbeitslosigkeit ist in Kärnten um mehr als fünf Prozent gesunken, während sie österreichweit um drei Prozent zugenommen hat.“ Dennoch stehen aktuell 1628 Jugendliche unter 25 Jahren in Kärnten ohne Arbeit da. 432 Lehrstellensuchende stehen 557 offenen Lehrstellen gegenüber.

AMS-Chef in Kärnten: Peter Wedenig
AMS-Chef in Kärnten: Peter Wedenig © AMS/Knauder

Weniger Arbeitslose über 50, mehr Langzeitarbeitslose

Erfreulich seien in Kärnten außerdem die Abnahme bei Arbeitslosen über 50 Jahre um 1,5 Prozent auf 6166 Personen. Zum Vergleich: Österreichweit gab es bei dieser Altersgruppe eine Zunahme von 6,4 Prozent. Auch die „marginale“ Steigerung bei Langzeitarbeitslosen, die mehr als ein Jahr als arbeitslos vorgemerkt sind, auf 2427 Personen wertet Wedenig als Erfolg. Zum Vergleich: Österreichweit wuchs diese Gruppe um 25 Prozent an.

Was die Branchen bzw. Berufe betrifft, ging die Arbeitslosigkeit in Kärnten zuletzt in den Hilfsberufen zurück - um 133 Personen oder knapp sechs Prozent., im Fremdenverkehr um 128 Personen oder vier Prozent und am Bau um knapp zwei Prozent. In anderen Branchen hingegen nahm die Arbeitslosigkeit zu: um fast zehn Prozent in den technischen Berufen, um vier Prozent in der Reinigung, um 1,8 Prozent in den Gesundheitsberufen, um knapp fünf Prozent in der Metall- und Elektrobranche und um knapp vier Prozent im Handel.