Die Teuerung im Vergleich zum Vorjahresmonat beträgt im Oktober 2025 voraussichtlich 4,0 Prozent. Das geht aus einer Schnellschätzung von Statistik Austria hervor. „Die Inflation wird im Oktober 2025 einer ersten Schätzung zufolge bei 4,0 Prozent liegen und damit gleich hoch wie im September bleiben. Stärkster Preistreiber ist weiterhin der Dienstleistungsbereich, dessen Preise um 4,6 Prozent stiegen, nach 4,7 Prozent im September“, sagt Manuela Lenk, fachstatistische Generaldirektorin von Statistik Austria. „Bei Industriegütern fiel die Teuerung mit plus 1,3 Prozent ebenfalls etwas weniger kräftig aus als im September mit plus 1,4 Prozent.
Nahrungsmittel, Tabak, Alkohol hingegen verteuerten sich um 3,9 Prozent, nach plus 3,8 Prozent im September. Das kräftigste Plus wiesen die Energiepreise auf, die mit plus 9,7 Prozent noch dynamischer zulegten als im September mit plus 8,1 Prozent, da bei Strom und Gas im Jahresabstand Preissteigerungen zu beobachten waren“, so Lenk. Beim Strom wirken sich Jahresvergleich nach wie vor die mit Jahresbeginn ausgelaufenen staatlichen Hilfen, u. a. die Strompreisbremse, aus. Lenk: „Die sogenannte Kerninflation, welche die Bereiche Dienstleistungen und Industriegüter umfasst, betrug 3,4 Prozent, nach 3,5 Prozent im September.“
Im September hat die Inflationsrate in Österreich 4,0 Prozent betragen, nach 4,1 Prozent im August. Stärkster Preistreiber war auch im September der Dienstleistungsbereich mit einem Preiszuwachs von 4,7 Prozent. Die Preise in Österreich steigen seit geraumer Zeit stärker als in der Eurozone. Die EZB peilt als Ziel eine Inflationsrate von 2,0 Prozent an.
Inflation in Deutschland lässt wieder nach
Nach zwei Monaten mit steigenden Inflationsraten hat die Teuerung in Deutschland unterdessen wieder etwas nachgelassen. Mit 2,3 Prozent verharrt die Inflation im Oktober aber über der Zwei-Prozent-Marke, wie eine erste Schätzung des Statistischen Bundesamts ergab. Im September hatte die Rate bei 2,4 Prozent gelegen. Von September auf Oktober des laufenden Jahres stiegen die Verbraucherpreise nach Berechnungen der Wiesbadener Statistiker um 0,3 Prozent.
Debatte über EZB-Zinssenkung?
Trotz der jüngsten Zinspausen könnte für die Europäische Zentralbank (EZB) das Thema Zinssenkung heuer noch nicht vom Tisch sein. Die im Dezember anstehenden Inflationsprojektionen dürften demnach intern zum Anlass genommen werden, um das Thema Lockerung anzusprechen, wie mehrere Insider der Nachrichtenagentur Reuters mitteilten. Die EZB wird im Dezember Prognosen veröffentlichen, die bis in das Jahr 2028 reichen.
In der Projektion vom September war für 2027 eine Inflationsrate von 1,9 Prozent veranschlagt worden, womit das Ziel der Notenbank von 2,0 Prozent knapp unterschritten würde. Einige EZB-Ratsmitglieder sind laut den Insidern der Ansicht, dass klare Anzeichen für eine anhaltende Unterschreitung des Inflationsziels im Jahr 2028 eine Diskussion über eine Zinssenkung auf der Dezember-Sitzung rechtfertigen würden.
Zinsen achtmal in Folge gesenkt
Andere argumentierten jedoch, dass man langfristige Prognosen angesichts ihrer bisherigen Ergebnisse mit Vorsicht genießen sollte und eine geringfügige Unterschreitung des Ziels ohnehin tolerierbar sei. Der EZB-Rat beließ den Leitzins am Donnerstag auf seiner auswärtigen Ratssitzung in Florenz zum dritten Mal in Folge unverändert bei 2,0 Prozent.
EZB-Präsidentin Christine Lagarde gab keine Signale, wie es weitergeht: „Aus geldpolitischer Sicht befinden wir uns in einer guten Position“, betonte die Französin. Viele Experten erwarten, dass nun längere Zeit Ruhe an der Zinsfront herrschen wird. Die EZB hatte von Juni 2024 bis Juni 2025 im Zuge einer nachlassenden Inflation die Zinsen insgesamt achtmal gesenkt.