Die Sommersaison war heuer für einige Kärntner Tourismusbetriebe – auch aufgrund des Wetters – durchwachsen. Gute Nachrichten gibt es von den 465 Mitgliedsbetrieben von „Urlaub am Bauernhof“. In einer ersten Sommerbilanz geben 70 Prozent der bäuerlichen Gastgeber an, dass sie dieses Jahr mit den Buchungen „sehr zufrieden“ bzw. „zufrieden“ sind. Eine Umfrage hat ergeben, dass die Buchungslage trotz des Wetters stabil ist und dass neben Stammgästen auch immer mehr neue Gäste angesprochen werden können. Früher galt Urlaub am Bauernhof als klassisches Angebot für Familien. Mittlerweile begeistern sich aber auch immer mehr junge Paare und Freundesgruppen dafür. Bei etlichen spielt der Nachhaltigkeitsgedanken eine Rolle. Für diese neuen Urlauberschichten ist die Online-Buchungsmöglichkeit wichtig. Daher gewinnt diese an Bedeutung.
Qualität und gutes Preis-Leistungsverhältnis
„Unsere Betriebe punkten in Zeiten, in denen die Menschen auch aufs Geld schauen, mit einem sehr guten Preis-Leistungs-Verhältnis“, streicht Edith Sabath-Kerschbaumer, Geschäftsführerin vom Landesverband „Urlaub am Bauernhof“, hervor. Darüber hinaus stehe die Qualität im Vordergrund, betont Obmann Günter Zeilinger. Am Hof seien die Urlaubstage wetterunabhängig, denn viele Gäste sammeln gerne „authentische und sinnstiftende Erlebnisse“, etwa beim Brotbacken und Pilzesammeln, die auch im Alltag positiv nachwirken.
Gutes Fundament
5200 Betten mit rund 800.000 Nächtigungen im Jahr vermarktet der Landesverband. „Wir sind der Beweis, dass man mit schlanken Strukturen viel erreichen kann“, sagt Zeilinger. Entsprechend begrüße er auch das neue Kärntner Tourismusgesetz, das noch im September in Begutachtung gehen soll und eine Verschlankung der bestehenden Strukturen vorsieht. Allerdings fordert der Obmann auch eine „Produktwahrheit“ ein. Das gelte vor allem für die neue Aufenthaltsabgabe von 4,5 Euro pro Person und Nacht, die die bisherige Orts- und Nächtigungstaxe von bis zu 2,7 Euro ersetzt. „Dafür muss dem Gast auch entsprechender Gegenwert geboten werden – etwa beim öffentlichen Verkehr und den Wanderwegen “, sagt Zeilinger. Er betont: „Die Basics müssen passen. Denn nur, wenn wir ein gutes Fundament haben, können wir auch Leuchtturmprojekte angehen.“ Zentral sei dabei, die klein strukturierten Betriebe und den ländlichen Raum nicht aus dem Blick zu verlieren.