Ende August 2025 ist die Arbeitslosigkeit um fast 14.000 auf 301.421 Personen gestiegen – ein Plus von 4,9 Prozent gegenüber dem Vorjahreswert. Die Arbeitslosenquote steigt damit auf 7 Prozent, ein Plus von 0,3 Prozentpunkten. Die Zahl der Arbeitslosen und AMS-Schulungsteilnehmenden erreicht im August 2025 den Gesamtwert von 367.120 – ein Plus von 14.864 oder 4,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Beschäftigung nimmt leicht zu
Gleichzeitig nimmt die Beschäftigung im Vergleich zum Vorjahr wieder leicht zu – um geschätzte 11.000 unselbständige Beschäftigungsverhältnisse, meldet das Arbeitsministerium. „Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen lassen noch keine Trendumkehr am Arbeitsmarkt erkennen“, sagte AMS-Vorständin Petra Draxl laut Aussendung am Montag. Insgesamt sei bei der Entwicklung des Arbeitsmarktes der Talboden noch nicht durchschritten. Für heuer prognostiziert das Wirtschaftsforschungsinstitut (Wifo) ein Stagnieren der Wirtschaftsleistung, nach zwei Jahren Rezession.
Die Arbeitslosigkeit von Frauen erhöht sich im August um 6,1 Prozent, während bei den Männern ein Anstieg von 3,7 Prozent zu verzeichnen ist.
Im Branchenvergleich waren vom Anstieg der Arbeitslosigkeit besonders der Handel (+6,9 Prozent) und die Industrie (+6,7 Prozent) betroffen. Ein Minus von 1,4 Prozent beim Bau könnte laut AMS ein „erster Silberstreif am Horizont“ sein.
Mehr Langzeitarbeitslose
Die Jugendarbeitslosigkeit erhöht sich Ende August 2025 unterdurchschnittlich um 1,7 Prozent. Die Zahl der beim AMS gemeldeten sofort verfügbaren Lehrstellensuchenden steigt hingegen deutlich um 10,8 Prozent, die Arbeitslosigkeit von Personen mit ausländischer Staatsbürgerschaft steigt um 5,2 Prozent, während die Arbeitslosigkeit von Inländern sich um 4,6 Prozent erhöht.
Auch die Zahl der Langzeitbeschäftigungslosen mit Status Arbeitslos und mindestens ein Jahr AMS-Vormerkung steigt auf rund 93.700 (9150 oder plus 10,8 Prozent). Die Bestandszahl der beim AMS gemeldeten sofort verfügbaren offenen Stellen sinkt Ende August 2025 gegenüber dem Vorjahr um 12,9 Prozent auf 80.838. Die Zahl der offenen Stellen sinkt im August gegenüber dem Wert des Vorjahres um 3,8 Prozent (minus 1565).
Regional unterschiedliche Entwicklung
„Angesichts knapper Budgets braucht es abgestimmte beschäftigungspolitische Initiativen, um die gesamtwirtschaftliche Nachfrage zu stärken und das Beschäftigungswachstum abzusichern. Besonders wichtig ist Unterstützung für Langzeitarbeitslose. Qualifizierungsangebote in Bereichen mit großem Arbeitskräftebedarf haben jetzt Priorität“, betont Arbeits- und Sozialministerin Korinna Schumann laut Aussendung.
In Oberösterreich (-4435), Steiermark (-2240) sowie Kärnten (-1137 Dienstverhältnisse gegenüber Vorjahr) sinkt die Beschäftigung im Schnitt der ersten sieben Monate dieses Jahres. Zurückzuführen ist diese regional unterschiedliche Beschäftigungsentwicklung primär auf konjunkturelle Faktoren. Dazu kommt die unterschiedliche Bevölkerungsentwicklung in den Bundesländern als zweiter, wesentlicher Einflussfaktor.