US-Notenbankdirektor Christopher Waller ließ öffentlich damit aufhorchen, dass er nicht daran glaube, dass infolge der Zollpolitik größere Inflationseffekte zu erwarten seien. Gegenüber dem Sender CNBC sagte er am Freitag, die Daten der vergangenen Monate würden zeigen, dass die Trendinflation recht gut aussehe.

„Ich bin voll und ganz dafür, zu sagen, dass wir vielleicht schon bei der nächsten Sitzung über eine Senkung des Leitzinses nachdenken sollten,“ meinte Waller. Notenbankchef Jerome Powell hatte sich nach dem jüngsten Zinsbeschluss für eine abwartende Haltung ausgesprochen, um die von der Zollpolitik ausgehenden Effekte auf die Preisentwicklung genauer studieren zu können. In den kommenden Monaten sei eine „spürbare Inflation“ zu erwarten.

Wallers Äußerung fällt in eine Zeit, in der US-Präsident Donald Trump die unabhängige Fed immer wieder zu Zinssenkungen drängt und Powell verbal attackiert. Waller wird neben anderen als ein möglicher Nachfolger Powells gehandelt, dessen Amtszeit im Mai 2026 abläuft. Trump hat angekündigt, schon in naher Zukunft einen Nachfolger nominieren zu wollen.