Bei den Kollektivvertragsverhandlungen für die rund 60.000 Beschäftigten der Elektro- und Elektronikindustrie konnte in drei Verhandlungsrunden noch kein Ergebnis erzielt werden. Rund 500 Betriebsrätinnen und Betriebsräte folgen am Mittwoch dem Aufruf der Gewerkschaften PRO-GE und GPA zu einer österreichweiten Konferenz nach Schwechat. Einstimmig wurde eine Resolution beschlossen, in der die Betriebsräte die Forderung nach einem Teuerungsausgleich bekräftigten, heißt es in einer Aussendung der Gewerkschaft. Mit den von den Arbeitgebern angebotenen 0,5 bis ein Prozent würden diese „null Prozent Respekt“ vor der Arbeit der Beschäftigten zeigen, kritisieren die Betriebsräte.

„Wertschätzung nicht im Geringsten“

Das Arbeitgeber-Angebot liege klar unter der für die Verhandlungen relevanten Inflationsrate von 2,76 Prozent. „Wir werden nicht zulassen, dass die Arbeitnehmer mit realen Lohn- und Gehaltseinbußen draufzahlen“, kündigt PRO-GE Chefverhandler Reinhold Binder an. Die Beschäftigten hätten sich deutlich mehr Wertschätzung verdient. „Wertschätzung kommt im vorliegenden Angebot allerdings nicht im Geringsten zum Ausdruck“, ärgert sich Binder. „Lohn- und Gehaltsverzicht“ stärkten weder die Wirtschaft noch die Konjunktur, genauso wenig können damit die strukturellen Probleme der Industrie gelöst werden, erklärte GPA-Verhandlungsleiterin Eva Scherz.

Nächster Schritt sind Betriebsversammlungen von 12. bis 14. Mai, in denen die Beschäftigten über den Verhandlungsstand informiert werden sollen. Bereits zuvor, am Freitag, 9. Mai, findet die vierte Verhandlungsrunde statt. Die Gewerkschaften drohen bereits mit dem Beschluss weiterer Kampfmaßnahmen, sollte es zu keiner Einigung kommen.