Die aktuelle Konjunkturflaute macht sich auch am Kärntner Arbeitsmarkt bemerkbar. Im April ist im Vergleich zum Vorjahr die Arbeitslosigkeit um vier Prozent gestiegen. In Summe waren 17.406 Kärntnerinnen und Kärntner auf der Suche nach einem Job. Bei den Männern war der Anstieg mit plus 5,9 Prozent deutlich höher als bei den Frauen (plus 1,8 Prozent). Weitere 3429 Personen waren in Schulungen, das ist eine Zunahme um 10,8 Prozent. Die Arbeitslosenquote beträgt 7,4 Prozent. AMS-Chef Peter Wedenig betont, dass sich der Arbeitsmarkt in Kärnten im Vergleich zu anderen Bundesländern aber „relativ stabil“ zeigt. Denn österreichweit betrug der Anstieg der Arbeitslosigkeit 8,4 Prozent.
Nichtsdestotrotz dürfte sich die Jobsuche für viele Kärntnerinnen und Kärntner derzeit eher schwierig gestalten. Denn die offenen Stellen sind gegenüber dem Vorjahr um 17,6 Prozent eingebrochen und es gibt auch um 16,7 Prozent weniger offene Lehrstellen. Einen kleinen Hoffnungsschimmer gibt es bei den Jugendlichen. „In diesem Bereich sinkt erstmals wieder die Arbeitslosigkeit, dank der zusätzlichen Aktivierungsmaßnahmen“, streicht Wedenig hervor. Der Rückgang liegt bei 0,8 Prozent. Bei den Langzeitarbeitslosen bewähre sich ebenfalls die gewählte Strategie und zeige sich in einem deutlich niedrigeren Anstieg als im übrigen Österreich.
1000 Betriebsbesuche
„Man muss den Menschen eine Perspektive geben“, betont Wedenig. Deshalb hat das AMS Ende April eine Schwerpunktaktion gestartet, um offene Stellen rasch zu besetzen. Bis Ende Mai sind 1000 Betriebsbesuche geplant.
Politischen Handlungsbedarf sieht Team-Kärnten-Chef Gerhard Köfer: „Der grundsätzliche wirtschaftspolitische Fokus muss auf die Schaffung und Entwicklung eines investitionsfreundlichen Klimas gelenkt werden.“ FPÖ-Chef Erwin Angerer wirft der „SPÖ-ÖVP-Landesregierung in Kärnten Untätigkeit“ vor.
Österreichweit liegt die Arbeitslosigkeit weiterhin deutlich über dem Vorjahresniveau. 392.600 Menschen waren im April auf Jobsuche. Das sind um 24.800 Personen oder 6,7 Prozent mehr als noch im April des Vorjahres. Die Arbeitslosigkeit von Frauen erhöhte sich im April um 10,4 Prozent, während bei den Männern ein Anstieg von 6,9 Prozent verzeichnet wurde. Die Jugendarbeitslosigkeit legte um 10,9 Prozent zu, die Zahl der Lehrstellensuchenden gar um 19,4 Prozent. Die Anzahl der Langzeitbeschäftigungslosen stieg um 14 Prozent auf rund 91.200. Die Arbeitslosigkeit bei Ausländern legte um 10,5 Prozent zu, bei Inländern betrug der Zuwachs 7 Prozent. „Die Register-Arbeitslosenquote beträgt 7,3 Prozent, plus 0,5 Prozentpunkte gegenüber April 2024“, rechnete das Wirtschaftsministerium am Freitag vor. Die Beschäftigung ging um 1000 Arbeits- und Angestelltenverhältnisse zurück.