Zum Tag der Arbeit liegt die Arbeitslosigkeit in der Steiermark beträchtlich über der Zahl des Vorjahres. So sind zurzeit 36.650 Personen beim AMS als arbeitslos vorgemerkt – um 12,1 Prozent mehr als zum selben Zeitpunkt vor einem Jahr. Österreichweit macht der Zuwachs 8,4 Prozent aus. Inklusive jener, die gerade eine Schulung besuchen, sind gar 44.923 Steirerinnen und Steirer (plus 7,4 Prozent) ohne Beschäftigung. Zugleich sinkt die geschätzte unselbstständige Beschäftigung im Bundesland um 0,7 Prozentpunkte.
Auf der Gegenseite, also bei den offenen Stellen, die von Unternehmen aktiv eingemeldet werden, findet sich indes seit Monaten ein Minus. So auch diesmal. Mit Ende April sind beim AMS Steiermark zwar immer noch 10.592 sofort verfügbare vakante Jobs registriert. Eine Zahl aber, die um 18,5 Prozent (2403 Stellen) unter jener des Vorjahres liegt.
20,5 Prozent mehr Langzeitbeschäftigungslose
Besonders besorgniserregend ist die Entwicklung bei den Langzeitbeschäftigungslosen. Also bei jenen Menschen, die seit mehr als einem Jahr ohne Arbeit sind und tendenziell besonders schwierig wieder in den Arbeitsmarkt finden. Steigt diese Zahl schon im Österreich-Schnitt um 14 Prozent, liegt das Plus in der Steiermark mit 20,5 Prozent noch einmal deutlich darüber. 10.164 Menschen sind beim AMS Steiermark als „langzeitbeschäftigungslos“ vorgemerkt.
Gravierende Unterschiede zeigen sich, wenn man die einzelnen Arbeitsmarktbezirke im Detail betrachtet. So steigt die Arbeitslosigkeit im Raum Liezen (plus 1,2 Prozent) und Judenburg (plus 1,0 Prozent) nur gering – während sie in Graz (plus 15,1 Prozent), Bruck an der Mur (plus 16,7 Prozent) oder Gleisdorf (+25,5 Prozent) besonders deutlich wächst.
Wie das sein kann? Nun, einerseits lohnt sich der Blick auf die absoluten Zahlen. Während etwa in Graz Ende April 19.104 Arbeitslose – also mehr als die Hälfte aller steirischen Arbeitslosen – beim AMS registriert waren, waren es in Leoben nur 1271. Andererseits hat es auch mit dem Branchenmix in den Regionen zu tun.
„Schon seit vielen Monaten beobachten wir gerade im steirischen Zentralraum mit Graz und den umliegenden Bezirken aufgrund der schwächelnden Industrie, Stichwort Automotive, stark steigende Arbeitslosenzahlen“, heißt es etwa von Yvonne Popper-Pieber, der Vize-Chefin des AMS. In den anderen Regionen würde sich das „aufgrund der veränderten Branchenstruktur weniger deutlich auswirken“.