In den USA ist die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe deutlich gestiegen. In der vergangenen Woche legten sie um 18.000 auf 241.000 zu, wie das Arbeitsministerium am Donnerstag in Washington mitteilte. Volkswirte hatten im Schnitt nur mit 223.000 Hilfsanträgen gerechnet.

Die wöchentlichen Erstanträge werden an den Finanzmärkten beachtet, weil sie ein Indikator für die allgemeine Entwicklung auf dem US-Arbeitsmarkt sind. Der nächste Arbeitsmarktbericht der US-Regierung für den Monat April steht am Freitag auf dem Programm. Es wird erwartet, dass 135.000 neue Stellen geschaffen werden und damit deutlich weniger als im Monat zuvor.

Generell spielen Arbeitsmarktdaten eine wichtige Rolle bei Zinsentscheidungen der US-Notenbank Fed. Zuletzt hatte sich der Arbeitsmarkt der größten Volkswirtschaft der Welt robust gezeigt, was eher gegen eine Zinssenkung spricht. Im März hatte die Fed die Leitzinsen im März stabil gehalten - die Tür für künftige Zinssenkungen aber offen gehalten. Bei der nächsten Zinsentscheidung am 7. Mai wird allgemein auch keine Änderung der Leitzinsen erwartet.

„Ich verstehe viel mehr von Zinsen als er“

Eine Woche vor dieser Zinssitzung der Fed hat Präsident Donald Trump deren Chef Jerome Powell erneut aufgefordert, den Leitzins zu senken. „Er sollte die Zinsen senken. Ich glaube, ich verstehe viel mehr von Zinsen als er“, sagte Trump am Mittwoch (Ortszeit) im Weißen Haus in Washington. „Es wäre positiv, aber es wird keine große Rolle spielen, denn letztendlich hat das, was wir schaffen, viel mehr mit anderen Dingen zu tun als mit den reinen Zinssätzen.“

Niedrige Zinsen wären aber gut für potenzielle Hauskäufer, ergänzte er. Er sei kein großer Fan Powells, sagte Trump – und schob scherzend nach: „Verratet es ihm nicht.“ In der Vergangenheit hatte sich Trump noch deutlich abschätziger und teils beleidigend über Powell geäußert.