Alle Reisedokumente, vom Boarding-Pass, der auch bei geänderten Flugzeiten immer automatisch auf dem neuesten Stand ist, bis hin zum eigenen Reisepass, sollen in Zukunft im sogenannten „Journey Pass“ auf dem Smartphone abgespeichert sein. Der klassische Check-in-Prozess auf dem Flughafen steht vor der größten Veränderung seit einem halben Jahrhundert, wie der „Standard“ mit Verweis auf die amerikanische Zeitung „Times“ am Wochenende berichtet hat. Auf allen Flughäfen soll demnach binnen drei Jahren auch eine Gesichtserkennung verfügbar sein., mit der Fluggesellschaften benachrichtigt werden, wenn die Fluggäste am Flughafen ankommen. Eine manuelle Abfertigung ist nach Angaben der ICAO nicht mehr nötig.
Moderne Systeme „wie bei Amazon“
„Die Branche hat beschlossen, dass es an der Zeit ist, auf moderne Systeme umzusteigen, die eher dem entsprechen, was Amazon verwenden würde,“ wird Valérie Viale vom Reisetechnologie-Unternehmen Amadeus zum Thema Journey Pass in der „Times“ zitiert. Die verwendeten Technologien vieler Fluglinien hätten sich in den vergangenen Jahrzehnten kaum verändert, weil alles in der Branche einheitlich und interoperabel, also über verschiedene Systeme und Software kompatibel sein muss. Die letzte große Umstellung sei die Einführung des E-Ticketing Anfang der 2000er-Jahre gewesen.
Zu etwaigen Datenschutzbedenken meinte Viale, die Sicherheit der Daten werde beim Journey Pass mitbedacht: Nach dem Verwenden der Daten würden die Passagierdetails bereits nach 15 Sekunden gelöscht werden.