Ab dem 3. November will Europas größte Direktfluggesellschaft nur noch Bordkarten auf Handys oder anderen elektronischen Endgeräten akzeptieren. Mindestens der Hauptbuchende einer Reise muss demnach die Bordkarten in der Ryanair-App anfordern, kann sie dann aber auch über Messengerservices an die Mitreisenden weitergeben. Derzeit nutzen dem Unternehmen zufolge bereits 80 Prozent der Gäste die App für die Bordkarten.

Damit gibt die irische Fluggesellschaft Ryanair der ausgedruckten Bordkarte noch eine Gnadenfrist. Die ursprüngliche Ankündigung des Konzernchefs Michael O‘Leary, die Umstellung auf elektronische Lösungen bereits im Mai vollständig umzusetzen, ist damit hinfällig.

Kostenlose Unterstützung

Erste Ankündigungen hatten laut Medienberichten bereits in Großbritannien zu Kundenprotesten geführt, weil nicht alle Menschen über ein Smartphone oder Ähnliches verfügen. Auch könnten die Geräte ausfallen oder der Akku erschöpft sein. An einigen Zielflughäfen der Airline etwa in der Türkei oder Marokko verlangen zudem die Behörden ausgedruckte Bordkarten.

Ryanair will die weltweit erste papierlose Airline werden. Mit den elektronischen Bordkarten könnten mehr als 300 Tonnen Abfall pro Jahr vermieden werden, heißt es in einer Mitteilung. Bisher erhebt die Gesellschaft eine Extra-Gebühr, wenn Passagiere nicht elektronisch selbst einchecken, sondern dafür das Personal an den Flughafenschaltern in Anspruch nehmen. Man rechne damit, dass ab November „fast alle Gebühren für das Einchecken am Flughafen entfallen“, erklärt die Airline. Bereits eingecheckten Gästen mit kaputten oder leeren Smartphones werde kostenlos weitergeholfen.