Nach Inkrafttreten des US-Zollpakets haben die Ölpreise ihre Talfahrt forciert und sind am Mittwoch auf den tiefsten Stand seit 2021 gefallen. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Juni sackte im frühen Handel um rund 4 Prozent beziehungsweise 2,42 Dollar auf 60,40 Dollar (55,16 Euro) ab. Weniger als 60 Dollar hatte ein Barrel Brent zuletzt Anfang 2021 gekostet.

Vor der Ankündigung von US-Präsident Donald Trump, die Welt mit Zöllen zu überziehen, war der Preis für Brent-Öl noch bei fast 75 Dollar gelegen. Das Minus beläuft sich damit inzwischen auf knapp 15 Dollar oder rund 20 Prozent. Bei der US-Sorte WTI sieht es ähnlich aus. Hier sackte der Preis für ein Fass zur Lieferung im Mai um 4 Prozent auf 57 Dollar ab.

Energiepreise sinken

Die von US-Präsident Donald Trump angekündigten länderspezifischen Sonderzölle sind ab sofort in Kraft. Seit Mitternacht amerikanischer Zeit (6.01 Uhr MESZ) gelten für zahlreiche Länder deutlich höhere Abgaben - vor allem für jene, mit denen die USA nach Regierungsangaben ein besonders hohes Handelsdefizit haben. Für jedes betroffene Land wurde ein individueller Zollsatz festgelegt, der neben klassischen Einfuhrabgaben auch andere Handelshemmnisse abbilden soll. Daraus leitet sich der entsprechende US-Zoll auf Importe aus diesen Ländern ab.

Da China ebenfalls mit Gegenzöllen von 84 Prozent nachgezogen ist, dürfte sich die Krisenstimmung noch weiter verschärfen. Ein Schwächeln der Weltwirtschaft geht mit sinkenden Preisen für fossile Energie einher. In Wien rutschte unter den Schwergewichten die Aktie von OMV am Mittwochnachmittag um 4,4 Prozent ab. Neben der allgemeinen Börsenschwäche wurden die Papiere des Öl-, Gas- und Chemiekonzerns von dem Abwärtsschub der Rohölpreise zusätzlich belastet.