Die Social-Media-Plattform X von Trump-Berater und Multimilliardär Elon Musk kämpft am Montag mit massiven Ausfällen. Innerhalb Österreichs, aber auch international wurde eine stark gestiegene Anzahl an Problemen gemeldet. Die Plattform liefert vielfach auf der App und auf der Website keine neuen Inhalte mehr, Userinnen und User erhalten nur eine Fehlermeldung: „Etwas ist schiefgelaufen.“

Laut Angaben Musk ist auf X eine „massive Cyberattacke“ verübt worden. „Es gab (und gibt noch) eine massive Cyberattacke gegen X“, erklärte dessen Eigentümer am Montag. Zuvor hatten tausende Nutzer über mehrere Stunden Probleme beim Zugang zu X gemeldet. „Entweder ist eine große, koordinierte Gruppe und/oder ein Land beteiligt“, so Musk. In einem Interview mit dem Fernsehsender Fox Business sagte er später, der Hackerangriff sei auf IP-Adressen in der Ukraine zurückzuführen.

Laut Musk handelt es sich um einen Cyberangriff, der mit vielen Ressourcen ausgeführt wird
Laut Musk handelt es sich um einen Cyberangriff, der mit vielen Ressourcen ausgeführt wird © Screenshot/X

Spekulationen über Hintergrund

Musk äußerte sich, nachdem tausende Nutzer über mehrere Stunden Probleme beim Zugang zu X gemeldet hatten. Aus der Branche verlautete, dass X in mehreren Wellen zeitweilig außer Gefecht gesetzt wurde. Es habe sich um sogenannte Denial-of-Service-Angriffe gehandelt, bei den Internetseiten gezielt mit unerwünschtem Datenverkehr überschwemmt werden. Das kann zu erheblichen Störungen führen.

Spezialisten für Cybersicherheit stellten Musks Aussagen zu Größe der Gruppe und Ursprung infrage. Normalerweise bedienten sich kleinere Gruppen oder Individuen der Methode von Denial-of-Service. Ein Insider sagte, die für die Angriffe verantwortlichen IP-Adressen kämen aus den USA, Vietnam, Brasilien und anderen Ländern. Der Anteil der Ukraine sei unerheblich.

Probleme mit X: Musk äußert sich selbst

Die Information über die Cyberattacke veröffentlichte Musk als Kommentar zu einem anderen Post. Dieser stellte, ohne Beweise zu liefern, eine Verbindung zwischen den Demonstrationen gegen Musks US-Regierungsabteilung für staatliche Effizienz (Doge), „angegriffene“ Tesla-Geschäfte und der aktuellen Panne auf X her. Musk hatte den Wahlkampf von US-Präsident Donald Trump zuletzt mit hunderten Millionen Dollar gefördert und gilt als wichtiger Einflüsterer des Republikaners.

Zahlen der Webseite „downdetector“ zeigen ein weltweites Problem auf: In wenigen Minuten sind dort über 20.000 Ausfallmeldungen eingegangen, teilt die Webseite „Heise online“ mit.

Auch Montagnachmittag kam es zu einer Häufung von Ausfällen, melden User
Auch Montagnachmittag kam es zu einer Häufung von Ausfällen, melden User © KLZ / Kk

Die Website war weltweit für User während rund 30 Minuten nicht erreichbar. Die Website „allestörungen.ch“ vermeldete kurz vor 11 Uhr über 900 Meldungen in der Schweiz. In Österreich waren es laut „allestörungen.at“ 677 Meldungen um 10.59 Uhr. Die Störungen verteilten sich zu zwei Drittel auf Internet-Browser und zu einem Drittel auf Nutzungen über die App.

Knapp 22.000 Meldungen wurden laut Website in den USA verzeichnet. Auch in Rumänien, Thailand, Südafrika, Argentinien und Neuseeland kam es zu Störungen. Die Hintergründe waren nicht klar. Kurz nach 12 Uhr lief X wieder weitestgehend normal, ehe es am Nachmittag erneut zu Störungen gekommen ist. Auch in den Abendstunden häuften sich die gemeldeten Ausfälle wieder.