42,45 Milliarden US-Dollar ist das sogenannte „Broadband Equity, Access, and Deployment (BEAD) Program“ schwer. Die Förderung soll helfen, schnelles Internet in ländliche Regionen der USA zu bringen. Technologisch legte man dabei bisher den Fokus klar auf Glasfasertechnologie.
Eine Bevorzugung, die jetzt zu Ende geht. Wie die New York Times berichtet, hat das US-Handelsministerium einen Schwenk vollzogen und will die Fördergelder nun „technikneutral“ vergeben. Was bedeutet, dass plötzlich auch Elon Musks Starlink-Technologie förderwürdig ist. Das Satelliteninternet hat zwar in Katastrophengebieten bereits bewiesen, dass es eine Alternative zum konventionellen Netz sein kann, ob Starlink aber in Sachen Bandbreite und Belastbarkeit auf Dauer tatsächlich mit Glasfasertechnologie mithalten kann, gilt zumindest als fraglich.
2022 wurden Subventionen verweigert
Die US-Kommunikationsaufsicht FCC hatte dem Unternehmen jedenfalls bereits vor drei Jahren Subventionen verweigert, weil es nicht belegen konnte, dass es die Anforderungen an Geschwindigkeit und Zuverlässigkeit erfüllt. Vor allem bei schlechtem Wetter gilt Satelliteninternet als nicht besonders stabil.
Handelsminister Howard Lutnick begründete die Anpassung nun mit dem Abbau von Bürokratie, die den Ausbau bisher unnötig verzögert habe. Kritiker der Maßnahme sehen schlichtweg einen Gefallen, den US-Präsident Donald Trump seinem wichtigen Wahlkämpfer und nunmehrigen politischen Mitstreiter tut.
Italienischer Richtungsstreit
Anderswo tobt indes in Sachen Satelliteninternet ein veritabler Richtungsstreit. In Kanada etwa bremste die Region Ontario Starlink aus. Nicht aus technischen, sondern aus politischen Gründen. In Italien wiederum drängt die mitregierende Lega von Verkehrsminister Matteo Salvini das Kabinett in Rom, bei den Gesprächen über die Beschaffung von Systemen für sichere Satellitenkommunikation Starlink den Vorzug gegenüber dem französischen Betreiber Eutelsat zu geben. Weil die Starlink-Technologie fortgeschrittener sei, argumentierte die Lega, deren Zuneigung zur Trump-Administration gut dokumentiert ist.
Die Regierung von Ministerpräsidentin Giorgia Meloni möchte verschlüsselte Kommunikation zwischen der Regierung, Diplomaten und Verteidigungsbeamten in Risikogebieten gewährleisten.
„Wir sind uns sicher, dass in einer heiklen Phase wie dieser jede Entscheidung ausschließlich im Namen des nationalen Interesses Italiens und ohne ideologische Vorurteile abgewogen werden muss, weil die USA ein unverzichtbarer Partner für die Sicherheit und das Wachstum unseres Landes sind“, heißt es in der Erklärung der Lega. In einem Interview mit Bloomberg TV bestätigte Eva Berneke, CEO von Eutelsat, dass Gespräche mit Italien geführt werden.