Neues Jahr, teures Jahr - zumindest für Autofahrer. Die Spritpreise sind im Jänner um etwas über sechs Cent pro Liter für Benzin und Diesel gestiegen. „Das ist deutlich mehr als die erwartete Erhöhung durch die CO2-Bepreisung, die nur rund drei Cent ausmacht. Hauptgrund für den zusätzlichen Anstieg war der hohe Ölpreis“, analysierte am Freitag der ÖAMTC. Traditionell besonders teuer ist es bei Autobahntankstellen - mit Höchstpreisen von zuletzt 2,129 Euro pro Liter.

Tatsächlich sind die Ölpreise jetzt aber zurückgegangen. Der Preis für ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im März gab um 0,49 Prozent auf 76,67 US-Dollar ab. Für ein Barrel der US-Sorte WTI wurden 72,24 Dollar gezahlt und damit 1,35 Prozent weniger als am Vortag.

Höhere Spritpreise, obwohl Ölpreise sinken

Seit Mitte des Monats stehen die Ölpreise tendenziell unter Verkaufsdruck, wobei vor allem die Zollpolitik der US-Regierung Sorgen vor den Folgen eines Abflauens der Weltwirtschaft schürte. In dieser Zeit ist Brent-Öl aus der Nordsee um etwa fünf Dollar je Barrel billiger geworden. Im Verlauf der aktuellen Handelswoche ging es mit dem Brent-Preis um etwa einen Dollar nach unten.

Wie Trump die Spritpreise beeinflusst

Rohstoffexpertin Barbara Lambrecht von der Commerzbank verwies zudem auf Aussagen des US-Präsidenten Donald Trump, der das Ölkartell Opec aufgefordert hatte, die Produktion zu erhöhen und so für niedrigere Preise zu sorgen. Damit habe Trump deutlich gemacht, dass er das Preisniveau am Ölmarkt im Blick habe. Nach Einschätzung von Lambrecht sei daher eine weitere Verschärfung von Sanktionen gegen die wichtigen Förderstaaten Russland und Iran eher unwahrscheinlich.

Der Goldpreis hat am Freitagnachmittag befestigt tendiert. Die Feinunze (31,10 Gramm) wurde zuletzt mit 2.811,66 US-Dollar gehandelt und lag damit 0,59 Prozent höher.