Spekulationen über weitere US-Sanktionen gegen Russland haben die Ölpreise am Freitag zusätzlich zum kalten Wetter angetrieben. Händler verwiesen auf Berichte, denen zufolge sich indische Ölverarbeiter auf neue US-Sanktionen einstellen, die den Zustrom russischen Öls einschränken könnten. Dabei könnte es um eine größere Anzahl von Öltankern gehen, auf die Russland Zugriff hat.

Preise steigen weiter

Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im März kostete am frühen Nachmittag 79,62 US-Dollar (77,26 Euro). Das waren um 2,70 Dollar mehr als am Vortag. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI zur Lieferung im Februar stieg um 2,64 Dollar auf 76,57 Dollar.

Im Aufwind seit Ende Dezember

Die Ölpreise steuern auf die dritte Woche mit Aufschlägen in Folge zu. Seit Montag hat sich Rohöl der Sorte Brent aus der Nordsee nochmals deutlich verteuert. Seit Ende Dezember geht es mit den Ölpreisen tendenziell nach oben. Händler sprachen von der längsten Aufwärtsbewegung seit dem vergangenen Sommer.

Am Markt wurden die steigenden Ölpreise der vergangenen Wochen unter anderem mit dem vergleichsweise kalten Winterwetter erklärt, das für eine stärkere Nachfrage nach Heizöl sorge. Darüber hinaus wurde auf jüngste Meldungen verwiesen, denen zufolge die Fördermenge an Rohöl in Russland zuletzt geringer ausgefallen ist als im Rahmen des Ölverbunds OPEC+ vereinbart.

Trump könnte Druck erhöhen

Zudem könnte die neue US-Regierung unter dem designierten Präsidenten Donald Trump nach der Amtseinführung den Druck auf das wichtige Förderland Iran erhöhen. Es bestünden Risiken für die Öllieferungen aus dem Iran. Dies sorge für eine nervöse Stimmung am Ölmarkt, heißt es von Marktbeobachtern.

An den heimischen Tankstellen schlagen sich die höheren Ölpreise bereits nieder, in Kombination mit der höheren CO2-Abgabe (seit 1. Jänner) und dem schwachen Euro-Kurs (gegenüber Dollar) führt die Gemengelage zu steigenden Spritpreisen.