Die Einzelhändler in Österreich haben ein zunehmendes Problem mit Ladendiebstahl - und nicht nur damit. Der Verlust durch Diebstahl betrug im Vorjahr 500 Millionen Euro, wie aus einer Studie von Handelsverband und Innenministerium hervorgeht. 500 Millionen - das sind 0,6 Prozent des Gesamtumsatzes der Einzelhändler. Geklaut wird stationär und im Internet - der Ladendiebstahl „digitalisiert“ sich.
Mehr als vier Fünftel aller österreichischen Geschäfte - konkret 86 Prozent - waren laut der aktuellen Sicherheitsstudie schon von Kriminalität betroffen. Im Onlinehandel wurden 64 Prozent der heimischen Webshops durch Cybercrime und Bestellbetrug geschädigt. „Es gilt also, in Sicherheit zu investieren“, sagt Handelsverband-Geschäftsführer Rainer Will. Er meint damit Mitarbeiterschulungen, Warensicherheitssysteme ebenso wie Videoüberwachung und das Verschließen aller Betriebsräume. Neben Ladendiebstahl nimmt auch die Bezahlung mit Falschgeld zu - ebenso wie klassische Einbrüche.
Zu den aktuell gängigsten Formen von Cybercrime im Handel zählen aktuell Phishing, Malware-Angriffe, Botnetze, Cyber-Erpressung durch Hacker, sowie Ransomware. „Im Vergleich mit den Vorjahren ist die Betroffenheit in fast jedem Bereich gestiegen“, sagt Innenminister Gerhard Karner. Einen Rückgang gab es nur bei Cyber-Erpressung und Ransomware. Parallel etablieren sich neue Betrugsformen wie Deep-Fake-Betrug mit KI-generierten Fake-Videos und sogenanntes Cryptojacking.
Laut Will häufen sich auch Bestellungen, bei denen den Käufern schon im Voraus bewusst ist, dass sie die Rechnung nicht begleichen werden können. Auch die Nutzung verfälschter Namen und Adressen sowie das Abstreiten des Erhalts der Ware, obwohl sie korrekt geliefert wurde, ist weit verbreitet. 17 Prozent der Händler geben an, dass ihre Webshops kopiert wurden.
