Seit 24 Jahren und sieben Monaten - genauer gesagt: seit Jänner 2000 - ist Barbara Wiesler-Hofer beim KSV1870 in Klagenfurt tätig, seit 2008 als Standortleiterin. Man kennt sie als besonnene, bestens vernetzte Expertin, die nicht nur Gläubigerinteressen im Blick hat, sondern die gesamte konjunkturelle Lage der Kärntner Wirtschaft und die Information der Gesellschaft über das Insolvenzgeschehen im Lande im Besonderen und deren Finanzbildung im Allgemeinen.

Noch im Juni lud Wiesler-Hofer zum KSV-Sommerfest in die Kanzlei-Räumlichkeiten in der Dr. Palla-Gasse in Klagenfurt, es war full house.

Umso seltsamer, dass die Stelle der studierten Juristin jetzt ausgeschrieben ist. „Für unseren Standort in Klagenfurt suchen wir zum sofortigen Eintritt eine:n Standortleiter:in“ inseriert der KSV1870 seit dem Wochenende online und in Print-Medien - auch in der Kleinen Zeitung.

Vom KSV1870 selbst heißt es lapidar: „Barbara Wiesler-Hofer verlässt das Unternehmen auf eigenen Wunsch, um sich ab November 2024 einem neuen Lebensabschnitt zu widmen.“ Sie selbst sagt: „Ich bin jetzt 53 Jahre alt und habe den Mut, noch einmal etwas Neues zu machen, einen neuen Lebensabschnitt zu starten und mich neuen beruflichen Herausforderungen zu stellen. Ich fülle meine Funktion bis Ende Oktober aus.“

Die Hintergründe für den Abgang kann man auch aus dem Stellenprofil nicht herauslesen. „Strategie operative und personelle Führung des Insolvenzteams am Standort Klagenfurt“ ist gefragt. Und „Einbringen von Ideen und Problemlösungskompetenzen bei der Gestaltung der zukünftigen Entwicklung“ des Teams sowie „Repräsentation und strategische Vernetzung des KSV1870 in der Region“, darüber hinaus „fachkundige Akquisition, Betreuung und Kontakthaltung mit Mitgliedern und Kunden, Bearbeitung von Privat- und Kommerzinsolvenzen von der Eröffnung bis zum Abschluss, Vertretung der Gläubiger bei Gericht sowie Bearbeitung der administrativen Agenden in diesem Zusammenhang und Verantwortung der regionalen Medienpräsenz des KSV1870“.

Wiesler-Hofer hat das Stiftsgymnasium St. Paul besucht, in Graz Jus studiert, 1995 abgeschlossen und ihr Gerichtsjahr in Klagenfurt gemacht. Erste berufliche Erfahrung sammelte die leidenschaftliche Läuferin und Mutter eines Sohnes in der Rechtsabteilung der Mazda Bank Austria, bis sie 2000 als Mitarbeiterin in der KSV1870 Insolvenzabteilung in Kärnten tätig wurde. Bereits drei Jahre später stieg sie zur Leiterin der Insolvenz auf. 2008 erfolgte die Bestellung zur Leiterin des Kärntner KSV1870-Standorts.

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© APA / Roland Schlager

Klagenfurt ist eine von insgesamt sieben Regionalstellen des KSV1870 in Österreich. Bereits seit 1952 ist der KSV1870 in Kärnten mit einem eigenen Standort vertreten. Insgesamt vertritt der staatlich bevorrechtete Gläubigerschutzverband, der wirtschaftlich und politisch unabhängig ist, die Interessen von mehr als 33.000 freiwilligen Mitgliedern mit dem Ziel, Wirtschaftstreibende vor finanziellem Schaden zu bewahren und ihre Liquidität zu fördern.