Die Sonne strahlt vom wolkenlosen Himmel auf Hochgößnitz, einen Ortsteil der weststeirischen Gemeinde Maria Lankowitz. Auf einer riesigen Wiese jagt Border Collie Merle einer fleischfarbenen Frisbeescheibe nach, die ihr Besitzer Christian geworfen hat. Der sympathische Weststeirer wurde durch seine Teilnahme an der 21. Staffel der ATV-Kuppelshow „Bauer sucht Frau“ bekannt. In der TV-Show sind dem Nebenerwerbslandwirt, der Mutterkuh- und Schafhaltung sowie eine Forstwirtschaft betreibt, durch seine gewinnende Art viele Herzen zugeflogen – in erster Linie aber jenes seiner Hofdame Bianca aus Oberösterreich.
Von besten Freunden angemeldet
„Ich habe vier Damen eingeladen, aber zwei waren zu Drehbeginn leider krank, deswegen waren Bianca, Rebecca und ich bis zum Hoffest zu dritt. Es war ein großer Spaß und eine wahnsinnig interessante Erfahrung. Mit Bianca hat es gleich von Anfang an gepasst“, erinnert sich der 37-Jährige an die Hofwoche im Juli 2024. Da lag die Anmeldung durch die besten Freunde Horst und Peter schon viele Monate zurück. „Davon wusste ich nichts. Als der Anruf von ATV kam, ob ich mitmachen wolle, habe ich eine Woche überlegen müssen, ehe ich zugesagt habe“, erzählt Christian lachend, während er im Freilaufstall seinen 14 Rindern der Rasse Kärntner Blondvieh einen Besuch abstattet. Im Hintergrund hört man die Dorperschafe blöken.
Beim Rundgang über den Hof – Christian bewirtschaftet insgesamt 45 Hektar Land – erzählt der Nebenerwerbslandwirt, der auch als Verkäufer und Monteur tätig ist, vom ersten Höhepunkt: dem Besuch von Moderatorin Arabella Kiesbauer. „Das war gar nicht geplant und hat sich wegen Änderungen im Drehplan der Vorstellungsvideos kurzfristig ergeben. Sie ist hinter der Kamera genauso wie davor. Es war sehr lustig und wir sind noch beisammen gesessen, als das Kamerateam schon längst das Equipment abgebaut hatte.“
Dass der Auftritt tatsächlich zu einer fixen Beziehung führen könnte, hätte er sich damals vielleicht erträumt, aber kaum zu hoffen gewagt. „Bianca war einfach eine Erscheinung. Sie kann mit jedem, kann auch alles und hat fleißig mitgeholfen. Sie ist eine echte Persönlichkeit“, streut ihr Christian Rosen, während ihm erste Tränen über die Wange kullern. Knapp acht Monate später fehlt von der Oberösterreicherin am weststeirischen Hof jede Spur. „Wir sind leider nicht mehr zusammen. Ich habe Bianca irrsinnig geliebt, deswegen bin ich gefühlstechnisch momentan auch tot. Das Thema Bianca habe ich für mich noch immer nicht abgeschlossen“, gibt der Nebenerwerbslandwirt, der aus seiner ersten Ehe zwei Kinder hat, unumwunden zu.
Dabei hatte beim sogenannten Abschlussevent in Obertauern – die letzten Folgen wurden erst im Februar ausgestrahlt – alles harmonisch ausgesehen. ATV hatte das Paar sogar zur Reise nach Singapur eingeladen: Bianca hatte ja vom Heiratsantrag in der südostasiatischen Metropole geträumt. Gedreht wurde das Abschlussevent allerdings schon im November, da waren Christian und Bianca noch ein Paar. „Schluss war im Dezember.“
Schon zuvor lag ein schrecklicher Schatten über der Beziehung, wie Bianca auch im Fernsehen unter Tränen berichtete: Ihr 19-jähriger Sohn war im September bei einem Unfall verstorben, der von einem stark alkoholisierten Geisterfahrer verursacht worden war. Der Mann wurde inzwischen zu einer Haftstrafe verurteilt. „Das war natürlich eine irrsinnige Herausforderung. Ich war am Tag des Todes mit meinen Kindern bei ihr, weil am nächsten Tag eine Geburtstagsfeier geplant war.“
Achterbahnfahrt der Gefühle
Dass der Schicksalsschlag der Grund für die Trennung war, glaubt Christian nicht: „Alles in allem war es aber für so eine junge Beziehung zu viel.“ Etwa einmal im Monat würde er mit der Oberösterreicherin noch immer schreiben, „aber so wie es war, wird es wohl nicht mehr“. Einen großen Schicksalsschlag hatte der Weststeirer bereits 2019 erlebt: Damals war sein landwirtschaftlicher Betrieb bis auf die Grundmauern niedergebrannt. Trotz der Achterbahnfahrt der Gefühle bereut der 37-Jährige keine Sekunde die Teilnahme an dem erfolgreichen Fernsehformat: „Was bei uns gedreht wurde, war alles echt, es wurde nichts getürkt. Es war eine unglaubliche Erfahrung und ich würde jederzeit wieder mitmachen.“