"Seit ich trainiere, gibt es keine sexuellen Belästigungen mehr! Es sei denn, ich will sie.“ Mit Werbeslogans wie diesem wirbt derzeit der Kickboxclub Leibnitz auf seiner Homepage für Sportkurse. Geplant ist auch eine Schaltung von Inseraten in einigen Gratismedien in der Region. Im Netz wird jedenfalls kaum ein gutes Haar an diesen Botschaften gelassen. Die Reaktionen im Netz: „Welche Frau wünscht sich sexuelle Belästigungen? Das ist so dermaßen daneben“, „Fremdschämen“, „Absolut grenzwertig und sprachlich total im Abseits“, steht da etwa auf Twitter.

Daniela Grabovac, Leiterin der Antidiskriminierungsstelle in Graz, ortet gar einen „Fall für den Werberat“: Es sei eine „provokante, sexistische Werbung“ und „fast ein Aufruf zur sexuellen Belästigung.“ Und weiter: „Werbung kann und darf vieles. Ethische Grenzen sollen aber eingehalten werden.“

Erfunden hat die Slogans Klaus-Dieter Gödl, der in Leibnitz eine Werbeagentur betreibt. „Die Sujets stammen aus dem Jahr 2009. Damals gab es nur positive Reaktionen. Ich verstehe nicht, was daran sexistisch sein soll. Wir wollten damit nicht provozieren.“ Und die Passage mit der sexuellen Belästigung? „Es gibt Frauen, die es darauf anlegen.“ Wobei er einräumt: „Vielleicht wurde der Text ungeschickt formuliert.“

Auch Othmar Gombocz, Obmann der Kickboxer, versteht die Kritik an der Werbelinie nicht: „Ich finde das Ganze nicht sexistisch.“ Es habe etliche positive Reaktionen gegeben. Grundsätzlich könne man eben alles drehen und wenden, wie man wolle.