„Hilfe, ich werde von diesen Monstern geplagt, und sie vermehren sich rasant!“, schrieb kürzlich ein Leibnitzer auf Facebook und postete ein Foto von einem Tausendfüßler, der gerade eine weiße Wand hinaufkrabbelt. Mit seinem Problem ist der Mann bei weitem nicht allein. Auch andere User meldeten sich zu Wort: „Wir haben die auch – zu Hunderten!“ In Massen sind die Tiere derzeit im Raum Leibnitz zu sehen, aber auch in Lebring und Graz treten sie auf. Vereinzelt kommen sie sogar ins Haus oder in die Wohnungen.

„Bei dieser Tausendfüßlerart handelt es sich um den Cylindroiulus caeruleocinctus, den Gemeinen Feldschnurfüßer“, erklärt Michaela Bodner vom Institut für Zoologie an der Universität Graz. „Vor allem im  September und Oktober treten diese Tiere vermehrt auf, teilweise kann man von richtigen Massenauftreten sprechen.“ Warum der Gemeine Feldschnurfüßer aber gerade im Herbst vermehrt zum Vorschein kommt, sei jedoch weitgehend ungeklärt.

Der Gemeine Feldschnurfüßer
Der Gemeine Feldschnurfüßer © Barbara Kluger

Harmlose Zeitgenossen

Doch auch wenn die Krabbeltierchen in den vergangenen Tagen in Massen auftraten, Grund zur Sorge besteht nicht. „Die Tiere sind an sich harmlos, werden allerdings oft bei erhöhtem Auftreten als lästig empfunden, vor allem wenn sie sich in Wohnungen und Häuser verirren“, sagt Bodner weiter.

„Man muss die Tiere also nicht extra bekämpfen“, ergänzt Johannes Gepp vom Naturschutzbund. „Im Hausinneren vertrocknen sie allerdings relativ rasch.“ Er rät deshalb dazu, die Tiere per Bartwisch oder Handstaubsauger einzusaugen und ins Freie zu bringen. Gepp vermutet, dass die Tausendfüßler derzeit Paarungszeit haben und deshalb aus ihren Verstecken im Boden herauskommen. „In zwei, drei Wochen ist der Spuk wieder vorbei.“