Nachdem die Hasenbrucellose im Dezember 2024 erstmals in St. Andrä im Lavanttal im Bundesland Kärnten nachgewiesen wurde, ist sie nun auch in der Südweststeiermark nachgewiesen worden. Die hochansteckende, bakterielle Erkrankung ist auf Wild- und Hausschweine sowie auf den Menschen übertragbar.

Drei infizierte Tiere entdeckt

Aufgrund des Vorfalls in Kärnten startete der Deutschlandsberger Bezirksjägermeister Johann Silberschneider ein Projekt mit der Erkrankung im Fokus. Begleitet von Armin Deutz, ehemaliger Amtstierarzt im Bezirk Murau, untersuchten Jäger im Bezirk 21 Feldhasen auf Hasenbrucellose und Tularämie. Bei drei der Tiere, die im Bezirk tot aufgefunden oder bei Verkehrsunfällen getötet wurden, konnte Brucellose eindeutig nachgewiesen werden. „Das ist eine weltweit auftretende Krankheit und auch in der Steiermark nichts Neues, Hysterie ist hier fehl am Platz“, erklärt Deutz.

Bei den Feldhasen führt die chronisch verlaufende Erkrankung zu Abszessen, die vorwiegend in den Geschlechtsorganen, der Milz, der Leber sowie in der Unterhaut und Muskulatur auftreten. Von außen sieht man bei einem verendeten Tier laut Deutz übrigens nicht, ob es erkrankt ist oder nicht. Da die Erkrankung als Zoonose auf Menschen übertragbar ist, waren an dem Projekt auch die Straßenmeistereien sowie die Polizeiinspektionen beteiligt.

Armin Deutz begleitete das Projekt der Deutschlandsberger Jäger
Armin Deutz begleitete das Projekt der Deutschlandsberger Jäger © KK

Die Infektion erfolgt durch Kontakt oder Schmierinfektionen über Hautverletzungen beim Angreifen infizierter Tiere. Nach einer Inkubationszeit von bis zu drei Wochen treten beim Menschen grippeähnliche Symptome – vor allem Fieber, Nachtschweiß, Schüttelfrost und Übelkeit – auf. Bei akuten Verläufen hält das Fieber zwischen einer und drei Wochen an.

Nicht berühren und Jäger informieren

Verhaltensauffällige Hasen, die ihre Scheu verloren haben, sollten daher auf keinen Fall angefasst und tote Tiere nicht ohne Schutzhandschuhe berührt werden. Bei tot aufgefundenen Feldhasen ist die Bevölkerung gebeten, geschulte Jäger zu informieren, die sich um eine fachgerechte Entsorgung kümmern. „Jäger spielen eine sehr wichtige Rolle bei der Seuchenbekämpfung, insbesondere im Hinblick auf Wildkrankheiten. Sie tragen zur Früherkennung und Bekämpfung bei“, sagt Silberschneider.

Der Feldhase in Deutschlandsberg ist an Brucellose verendet, von außen ist das jedoch nicht erkennbar
Der Feldhase in Deutschlandsberg ist an Brucellose verendet, von außen ist das jedoch nicht erkennbar © Silberschneider