„Meine Schwiegereltern haben hier schon seit 30 Jahren Brennholz gemacht“, sagt Richard Krenn und zeigt auf den Hof und den Wald seiner Familie. Gemeinsam mit seiner Frau Maria betreibt der 46-jährige Gebäudetechniker hier in Hatzendorf (Stadtgemeinde Fehring) die Marke „Vulkanland-Hulz“ im Nebenerwerb und verkauft Buchenholz als Räucherchips, entrindetes Dekoholz oder praktisch zugeschnittenes Grill- und Kaminholz. „Mich hat es einfach immer schon gestört, dass wir das gute Holz so unter Wert verkaufen mussten.“

Südoststeirisches Grillholz für Profiköche

Im Gespräch mit Freunden wurde dann 2018 die Idee geboren, das Brennholz so weit aufzubereiten, dass der Kunde möglichst wenig Arbeit hat. Die Nachfrage stieg schnell, über Niceshops wurde dann sogar ein Onlineshop aufgebaut. Zudem bekam die Familie Krenn 2020 den Vulkanland-Innovationspreis und erreichte beim heurigen Innovationspreis der Landwirtschaftskammer „Vifzack“ den vierten Platz.

Der Onlineshop musste durch die personellen Einsparungen bei Niceshops inzwischen zwar eingestellt werden, aber Krenn setzt bereits auf neue Absatzwege: Viele Besitzer von Grillplatten à la Ofyr und Köche mögen das heiß brennende und gering rauchende Holz. Auch Bernhard Steinhauer, Präsident der ABA (Austrian Barbecue Association), überzeugte sich kürzlich von der Qualität des Hatzendorfer Buchenholzes. Bei der ABA-Grillstaatsmeisterschaft in Kaindorf Anfang September will die Familie Krenn einen Stand aufstellen.

Ohne vorausschauendes Planen geht in der Forstwirtschaft nichts

„Das Arbeiten im Wald ist zwar schon manchmal eine wilde Schinderei, aber ich bin gern dort – das erdet mich“, erklärt Richard Krenn, warum er sich so viel Arbeit antut. Dabei geht es auch um ein vorausschauendes Planen, denn Borkenkäfer, Klimawandel sowie zunehmende Trockenheit machen die Zukunft nicht einfacher. Wie lange es noch Buchen in Hatzendorf geben wird, ist unsicher, brauche ein durchschnittlicher Baum doch rund 500 Liter Wasser pro Tag.

„Deshalb schauen wir auch, mit der Natur zu arbeiten, den Wald zu verjüngen und klimafit zu machen“, erklärt Krenn. Wir heißt in diesem Fall die ganze Familie, sein Sohn schloss kürzlich den landwirtschaftlichen Facharbeiter ab und legt jetzt den forstwirtschaftlichen nach. Auch wenn naturgemäß andere Dinge im Leben des 17-Jährigen manchmal wichtiger seien, stört das Krenn nicht: „Natürlich freut es mich, wenn der Junior das auch macht, aufzwingen will ich ihm aber nichts.“