Immer wieder merkten Christina und Christoph Knittelfelder aus Wörth bei Gnas bei ihren Cateringaufträgen, dass vegetarische und zunehmend vegane Gerichte gewünscht waren. Schnell kam dann die Idee auf, Tofu zu verwenden, der anpassungsfähig ist und auf viele Arten zubereitet werden kann. Dass sie den Tofu dann auch aus selbst angebauten Sojabohnen von ihrem Hof zubereiten würden, war von Anfang an das Ziel. „Wir wollten etwas anbieten, das keine Weltreise gemacht hat“, erklärt Christina Knittelfelder ihren Zugang.

Familie Knittelfelder ist Vifzack-Preisträger

„Als wir 2016 den Hof von meinen Eltern übernommen haben, wollten wir nicht im gleichen System weiterarbeiten. Also haben wir mit der Direktvermarktung und einem 24-Stunden-Hofladen angefangen“, sagt Christoph Knittelfelder. So entwickelte sich der landwirtschaftliche Betrieb rasch von einem für die Südoststeiermark einst so typischen Kleinbetrieb (15 Hektar, 50 Mastschweine und von allem ein bisschen was) zu einem der innovativsten Höfe in der Steiermark.

Denn mit Tofu aus eigenem Soja-Anbau sind sie die einzigen im Bundesland, die das Superfood über die gesamten Produktionsschritte aus einer Hand anbieten. Diese Innovation wird wertgeschätzt: Beim Innovationspreis „Vifzack“ erreichten sie heuer den sechsten Platz.

Christoph und Christina Knittelfelder (mit ihrer sechswöchigen Tochter Elvira) konnten bereits Landwirtschaftskammerpräsident Franz Titschenbacher, -vizepräsidentin Maria Pein sowie Oliver Kröpfl, Vorstandsmitglied der Steiermärkischen Sparkasse, vom steirischen Tofu überzeugen
Christoph und Christina Knittelfelder (mit ihrer sechswöchigen Tochter Elvira) konnten bereits Landwirtschaftskammerpräsident Franz Titschenbacher, -vizepräsidentin Maria Pein sowie Oliver Kröpfl, Vorstandsmitglied der Steiermärkischen Sparkasse, vom steirischen Tofu überzeugen © KLZ / Foto Fischer

Die Aufmerksamkeit sei auch wichtig, denn nach wie vor gebe es viele Vorurteile gegenüber dem Tofu. Geschmacksneutral, öde, quasi ungenießbar – so die Einschätzung vieler Kritiker. Doch Christina und Christoph Knittelfelder arbeiten aktiv gegen diese Einschätzungen, indem sie bei den Oster- oder Adventmärkten am Hof Tofu verkosten lassen oder auf Facebook Rezepte teilen.

„Wir wollen niemanden bekehren, nur zeigen, wie gut man das kombinieren kann. Trotzdem braucht es mehr Probierfreude in der Region“, beteuern die beiden. Denn von allen, die den Tofu kosten, würden sie positive Rückmeldungen bekommen. Je nach Sorte kostet dieser maximal knapp 20 Euro pro 480 Gramm und kann im 24-Stunden-Hofladen oder online gekauft werden.

Dabei will Christoph Knittelfelder noch einiges erreichen: „Ich möchte der größte Tofuhersteller in Österreich werden.“ Dabei muss aber auch Zeit für die Familie bleiben, etwa in Form von Ausflügen mit den beiden Kindern. „Auch wenn die Arbeit Spaß macht, ist Ausgleich wichtig“, betont Christina Knittelfelder und schiebt noch schnell hinterher: „Zum Glück haben wir Eltern und Schwiegereltern, die uns unterstützen, sonst wäre das nicht möglich.“