Sich möglichst in der eigenen Region zu versorgen, aber nicht nur mit Lebensmitteln. Das ist das Gebot der Stunde, um der regionalen Wirtschaft das Weiterleben zu erleichtern. Bleibt die Frage: Wer kann was bieten? Alle haben ihre Probleme mit der Situation (siehe Beispiele unten), viele versuchen der Krise zum Trotz, ihr Angebot weiter aufrechtzuerhalten. Bereits zu Beginn unserer Aktion haben sich viele Händler auf unserer neuen Onlineplattform unter dem Motto #wirstehenzusammen eingetragen.

Wir laden Händler, Produzenten, Direktvermarkter und Dienstleister aus der Region ein, sich weiter daran zu beteiligen. Und wir laden unsere Leserinnen und Leser ein, das Angebot reichlich zu nutzen. Auf unserer Website www.kleinezeitung.at/wirstehenzusammen können Verkäufer ein Online-Formular ausfüllen. Darin beschreiben sie kurz ihr Angebot und wie die Zustellungs- und Zahlungsmodalitäten ablaufen. Wichtig: Es muss die Möglichkeit einer Zustellung oder der kontaktlosen Selbstabholung gegeben sein!

"Existenzängste sind natürlich da"

Vor vier Jahren machte sich Kevin Goel mit seinem Geschäft „KG Fitness & Fashion“ selbstständig, nun steht für ihn alles auf der Kippe: „Ich verdiene null Euro derzeit.“ Ein kleiner Hoffnungsschimmer ist da der Onlinevertrieb: Auf Instagram wird die aktuelle Frühlingsmode präsentiert, Goel liefert kontaktlos nach Hause, wo in Ruhe probiert werden kann.

Kevin Goel
Kevin Goel © kk

"Das Ostersortiment ist fertig"

Ein süßes Dilemma bietet sich der Konditorei Regner aus Seckau: Sie bleibt auf Schokohasen, gefüllten Eiern und Co. sitzen. Eine große Lieferung an Zotter-Schokohasen hätte an ein Grazer Süßigkeitengeschäft gehen sollen, das ist krisenbedingt ebenso wie das Geschäft der Regners in Seckau geschlossen. „Wir haben nun unseren Online-Shop mit den Ostersachen bestückt. Es wäre uns ein großes Anliegen, dass die Menschen regional einkaufen und uns unterstützen“, so Gregor Regner.

Auch die "Fruchthasen" aus Zotter-Schokolade können nur mehr online erworben werden
Auch die "Fruchthasen" aus Zotter-Schokolade können nur mehr online erworben werden © Sarah Ruckhofer

"Ältere Leute nutzen Zustellung"

Obwohl der Naturfutterladen Schleckerli“ von Astrid Kobald geöffnet ist, bleiben viele Kunden aus. „Gleich zu Beginn der Krise haben wir begonnen, das Futter im gesamten Murtal mit dem Auto auszuliefern.“ Vor allem ältere Menschen nehmen das Angebot gerne an, „oft haben die Enkel keine Zeit zum Einkaufen gehen“. Das Futter für Hund und Katz’ wird vor die Tür gestellt, das Geld hinterlegt oder überwiesen.

Astrid Kobald von "Schleckerli"
Astrid Kobald von "Schleckerli" © Sarah Ruckhofer

"Versuchen positiv zu denken"

Für Anita Schaffer ist die Krise „ein großer Albtraum“: Ihre drei Mitarbeiter musste die Unternehmerin schon abmelden, ihr Trachtenmodengeschäft in Judenburg ist geschlossen. Obwohl ihr Umsatz auf unbestimmte Zeit wegbricht, bleibt Schaffer positiv: „Wir hoffen einfach, dass es bald weitergeht. Es wird ein Leben nach der Krise geben.“ Vorerst bietet Schaffer Zustellungen an: „Ich komme mit einer Auswahl zu Ihnen heim.“ Bilder der neuen Frühlings-Kollektion sind auf Facebook zu finden.

Anita Schaffer
Anita Schaffer © kk

"Frühling wichtigste Jahreszeit"

Die Corona-Krise trifft den Holzmarkt Pabst in Kathal genau zu Beginn der stärksten Saison: dem Frühling. „Derzeit ist der Markt geschlossen, aber wir starten Montag eine Zustellung im Umkreis von rund 50 Kilometer“, erklärt Florian Pabst. Sitzgarnituren, Hochbeete und eine Zuschnittsserie für Bretter werden angeboten. Fotos der Produkte sind auf der Website des Holzmarktes zu finden, bezahlt und geliefert wird kontaktlos. „Für uns ist das die wichtigste Jahreszeit“, hofft Pabst auf Kunden.

Franz Schlacher und Ewald Fessl
Franz Schlacher und Ewald Fessl © kk

"Flaschenpost"

Die Brauerei Murau bietet als Service die "Online-Flaschenpost" an: Getränke in 0,3 oder 0,5 Liter können in Versandboxen bestellt werden. Egal ob "Murauer Bier Box" oder "Murelli Box", jede Box kann individuell nach eigenem Geschmack zusammengestellt werden. Mehr Informationen hier.

"Erhalt der regionalen Filiale unterstützt"

Auch die Buchhandlung Morawa in Judenburg ist von der Corona-Krise betroffen. Inhaberin Verena Sailer: "Aber unser Webshop läuft ganz normal weiter, alle Bestellungen werden umgehend bearbeitet und versandkostenfrei zugesendet. Durch Bestellungen im Webshop wird der Erhalt unserer regionalen Filiale unterstützt."