Wien ist mit 1. März flächendeckend eine Kurzparkzone geworden. Mit dem gestrigen Dienstag wurden die noch fehlenden Bezirke Liesing, Floridsdorf, Donaustadt, Hietzing und der Rest von Simmering in die Parkraumbewirtschaftung miteinbezogen. Nur einige Straßenzüge, etwa in Industriegebieten, sind ausgenommen.
Anrainer mit eigenem Auto können als Parkberechtigung ein Parkpickerl erstehen. Personen ohne Abstellberechtigung müssen einen Parkschein lösen. Die Höchstparkdauer beträgt dann zwei Stunden, wobei die Kurzparkzone von Montag bis Freitag von 9 bis 22 Uhr gilt. Die Einnahmen aus der Parkraumbewirtschaftung fließen in den Ausbau der öffentlichen Verkehrsmittel. Betroffene Pendlerinnen und Pendler könnten verstärkt auf Öffis umsteigen oder Park&Ride-Anlagen nützen.
Zieht Graz nach?
In Graz gibt es als eigene Lösung die grüne Zone rund um die Innenstadtbereiche, die als blaue Zone markiert sind. In der grünen Zone gilt zeitlich unbeschränktes Parken, die Mindestgebühr ist mit 80 Cent für eine halbe Stunde günstiger (in der blauen Zone zahlt man 1 Euro für eine halbe Stunde).
Die neue Stadtregierung aus KPÖ, Grünen und SPÖ hat sich jedenfalls eine Verkehrswende im Sinne des Klimaschutzes und der Lebensqualität auf die Fahnen geheftet, ein autofreies Stadtzentrum soll schrittweise umgesetzt werden. Im Koalitionspapier wird auch die Ausweitung der Parkraumbewirtschaftung als Punkt unter Mobilität genannt – mit einer Erweiterung der grünen und blauen Zonen müssten Autofahrerinnen und Autofahrer künftig also rechnen, auch wenn noch keine Details bekannt sind.
Was würden Sie davon halten?
In Graz gibt es derzeit (Stand: Juni 2021, Quelle Stadt Graz GPS) 25.270 bewirtschaftete Parkplätze, 14.660 befinden sich in den blauen Kurzparkzonen, 10.610 in den Grünen Parkzonen. Die blaue Zone gilt von Montag bis Freitag von 9 bis 20 Uhr (Ausnahme ist der Hauptbahnhof, hier gilt sie bis 22 Uhr) und Samstag von 9 bis 13 Uhr, die grüne Zone von Montag bis Freitag von 9 bis 20 Uhr.