Wie es zu dem Auffahrunfall kam, der zwei Menschen das Leben kostete, ist noch unklar. Die traurigen Tatsachen: Die Insassen eines ungarischen Pkw starben in der Nacht auf Samstag gegen 1.40 Uhr bei einem Unfall auf der A9 bei Lebring. Ein 38-jähriger Autofahrer aus dem Bezirk Leibnitz war nach dem Überholen auf der ersten Fahrspur in das Auto aus Ungarn gekracht. Es brannte vollständig aus, für die beiden Insassen des Fahrzeugs kam jede Hilfe zu spät.

„Großer Geschwindigkeitsunterschied“

„Wir wissen, dass die beiden Fahrzeuge mit einem großen Geschwindigkeitsunterschied unterwegs waren“, so Markus Lamb von der Landespolizeidirektion Steiermark. Denkbar ist, dass der Steirer das andere Fahrzeug mit überhöhter Geschwindigkeit abschoss. „Die Ermittlungen laufen aber noch, möglich wäre auch, dass das ungarische Fahrzeug aus unbekannten Gründen sehr langsam unterwegs war oder sogar gestanden ist“, unterstreicht Lamb. Was allerdings bereits klar ist: Der Steirer, der bei dem Unfall mit leichten Verletzungen davon kam, war erheblich alkoholisiert. Ihm wurde der Führerschein abgenommen. Er wurde vom Roten Kreuz medizinisch erstversorgt und ins LKH Südsteiermark nach Wagna eingeliefert, wo er stationär behandelt wird.

Herausfordernder Einsatz für die Freiwillige Feuerwehr

Die Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr Lang trafen als erste am Unfallort ein, Verstärkung bekamen sie wenig später von der FF Lebring. „Das Auto stand da bereits in Vollbrand“, so Gottfried Rosenzopf, Kommandant der FF Lang. Ausgerüstet mit Atemschutzgeräten bekämpfte man die Flammen, um letztendlich eine furchtbare Entdeckung zu machen, als sich der Rauch lichtete: In dem Auto war nicht nur eine Person zu Tode gekommen, sondern auch noch ein Beifahrer.

„Das ist natürlich eine schwierige Situation, vor allem für die Jungen, obwohl wir öfter bei tödlichen Unfällen im Einsatz sind. Unser Einsatzgebiet liegt ja an der unfallträchtigen L602“, erklärt der Kommandant. Wie üblich, hat man sich nach der Rückkehr ins Rüsthaus zusammengesetzt und über das Erlebte gesprochen, am Nachmittag wird man das noch einmal tun. „Viele tragen so einen schwierigen Einsatz lange mit sich herum“, weiß Rosenzopf aus seiner 40-jährigen Erfahrung bei der Feuerwehr. Obwohl diesmal leider keine Menschenleben mehr gerettet werden konnten, ist es ihm wichtig, eines hervorzuheben: „Man hat bei dem Einsatz gesehen, wie wichtig unsere Übungen sind und wie gut die unterschiedlichen Einsatzorganisationen zusammenarbeiten. Ein Rad greift ins andere, jeder weiß, was zu tun ist.“

Gottfried Rosenzopf, Kommandant der FF Lang
Gottfried Rosenzopf, Kommandant der FF Lang © Bereichsfeuerwehrverband Leibnitz

Drohnenaufnahmen von der Unfallstelle

Am Zug sind jetzt die Ermittler und die Gerichtsmediziner. „Die Spurenlage vor Ort wurde bei Tageslicht noch einmal genau erfasst. Dabei wurden auch Drohnenaufnahmen von der Unfallstelle gemacht, um ein gutes Gesamtbild zu bekommen“, so Lamb. Die Identität der Fahrzeuginsassen muss noch zweifelsfrei geklärt werden, auch wenn klar ist, auf wen das Unfallauto zugelassen ist. Auch die tatsächliche Todesursache versucht man zu ermitteln. Denkbar ist, dass die beiden Opfer schon beim Aufprall starben, möglich ist auch, dass sie erst durch den Brand ihr Leben verloren.

Die A9 war nach dem Unfall über Nacht in Fahrtrichtung Spielfeld für den gesamten Verkehr gesperrt. Um 7.30 Uhr früh wurde am Samstag ein Fahrstreifen wieder freigegeben, freie Fahrt auf der gesamten A9 gab es dann gegen 9.30 Uhr, nachdem die Spurensicherung vor Ort abgeschlossen war.