"Er musste seine ganzen Sachen erst zusammenpacken. Ich hatte keinen Stress", meinte Stefan Rettenegger cool. Der Salzburger spricht auf seinen Zimmerkollegen Johannes „Jo“ Lamparter an, der kurzfristig für den erkrankten Franz-Josef Rehrl (grippaler Infekt) eingesprungen ist. Der Weltmeister von 2021 schlüpfte in die ungewohnte Rolle des Ersatzmanns und konnte demnach keine ruhige Kugel schieben. Um 6.40 Uhr war Tagwache. „Es gab schon entspanntere Morgen. Man wird nicht täglich aus dem Tiefschlaf gerissen“, sagt der Tiroler mit einem breiten Lächeln, gibt aber ehrlich zu, dass ihm am Vortag noch zig emotionale Gedanken durch den Kopf geschwirrt sind. Die Enttäuschung nach der Nichtnominierung wollte die Kämpfernatur erst gar nicht verstecken, er ist auch nicht der Typ dafür. „Natürlich hat das wehgetan. Ich war halt einfach nicht ich selbst. Nach dieser Story Bronze zu holen, ist cool. Ich weiß jetzt wieder, dass ich es draufhabe.“