Der Weltcupführende Johannes Lamparter hat bei den nordischen Ski-Weltmeisterschaften im Kombinationsbewerb von der Normalschanze nach dem Springen nur noch sehr geringe Medaillenchancen. Den Tiroler brachte ein 93,5-m-Sprung nur auf Rang 17. Sein Rückstand vor dem 10-km-Langlauf (15.30 Uhr) auf ein von Jarl Magnus Riiber (NOR) und Ryota Yamamoto (JPN) gebildetes Führungsduo (je 103,5 m) beträgt 1:35 Min. Besser sieht es für Franz-Josef Rehrl und Martin Fritz aus.

Rehrl hat als Vierter nach einem 100-m-Satz 26 Sek. Rückstand auf den nun favorisierten Titelverteidiger Riiber und startet nur eine Sekunde hinter dem laufstarken Deutschen Julian Schmid (104,0). Rehrl fand seinen Sprung "ganz okay. Für den großen Wurf wird es wahrscheinlich nicht reichen, aber es ist noch viel drinnen. Ich werde mit Schmid mitgehen, das ist das Ziel." Auf die starken Läufer Jens Luraas Oftebro (NOR/12., +1:21) und Vinzenz Geiger (GER/15., +1:30) hat er gut eine Minute Vorsprung. Mit diesem Duo könnte auch Lamparter schneller nach vor kommen.

"Es war nicht der Sprung, den ich mir erhofft habe", analysierte der 21-jährige Großschanzenweltmeister von 2021. "Ich habe mir ein bisschen schwer getan im Training und jetzt im Wettkampf war dazu noch der schlechteste Sprung. Es wird ein anstrengendes Rennen, es sind doch einige schnelle Läufer um mich herum. All in - vielleicht ist etwas möglich, vielleicht nicht. Ich glaube aber schon, dass es ein bisschen zu viel Rückstand ist, was ich jetzt habe." Er werde relativ viel riskieren. Es brauche aber einen perfekten Tag, um noch nach vor (in die Medaillenränge) zu kommen.

Unmittelbar hinter Rehrl liegt mit Martin Fritz (+42 Sek.) als Fünfter ein weiterer Steirer, sein 100,5-m-Satz beförderte ihn aber etwas ins Niemandsland. "Ich habe eine echt schwierige Ausgangsposition, da Schmid und Rehrl relativ weit vorne sind", erklärte der Wahlkärntner auf Anfrage der APA - Austria Presse Agentur. "Die können zu zweit laufen und ich allein. Aber ich werde versuchen, das Loch zuzumachen. Es ist mega-riskant, aber die einzige Möglichkeit, um eine Medaillenchance zu haben." Seine Langlaufform sei zuletzt immer besser geworden.

Stefan Rettenegger als vierter ÖSV-Teilnehmer konnte seinen guten Sprung vom Probedurchgang nicht wiederholen, nach einem Versuch auf 92,0 m startet der Salzburger fünf Sekunden nach Lamparter von Platz 19 aus in den 10-km-Langlauf. "Vom Gefühl her war nicht so viel Aufwind da. Ich habe mich die letzten Tage im Langlauf gut gefühlt, nach vorne ist es aber schon weit."