Obwohl die Skisprung-Saison 2021/22 erst vor knapp 20 Tagen in Planica die Ziellinie überquerte, stellte die FIS bereits jetzt bei einem Meeting ihrer technischen Delegierten schon die ersten Weichen für die nahe Zukunft. Und die dürfte für die Weitenjäger im Material- und Regelbereich einige Erneuerungen servieren. Welche Vorschläge und Pläne schlussendlich in die Tat umgesetzt werden, entscheidet sich am 9. Mai beim FIS-Kongress.

In Sachen Material steht bereits fest, dass das Bindungsmodell der Firma Slatnar aufgrund von Sicherheitsbedenken nicht zugelassen wird. Offen ist hingegen noch die Entscheidung hinsichtlich des Okays für den Slatnar-Ski mit seiner flachen Spitze, der schon während der Vierschanzentournee für Aufsehen sorgte. So bietet der Ski zwar mehr Tragfläche, birgt jedoch bei der Landung gewisse Unsicherheiten.

Kompensationsfaktor wird erhöht

Eine große Änderung steht hinsichtlich der Wind- und Gate-Regeln bevor. So soll der seit 2013 geltende Kompensationsfaktor für Rückenwind von 21 auf gleich 50 Prozent erhöht werden. Dieser Schritt sei nötig, weil sich Material, Geschwindigkeiten und auch die Sprungtechnik in den vergangenen Jahren verändert hätten und man mit der Erhöhung nun für mehr Fairness bei schwierigen Bedingungen sorgen will.

Ebenfalls in Planung ist der sogenannte „Super Team“-Bewerb, der bereits beim Sommer-Grand-Prix seine Premiere feiern könnte. Dabei darf jede Nation ein Team aus zwei Springern stellen. Nach dem ersten Durchgang wird das Feld auf die besten zwölf Paarungen reduziert, vor dem dritten und finalen Durchgang auf die besten acht. Der Bewerb soll vor allem den kleineren Nationen, die keine Mannschaft mit vier Springer stellen kann, entgegenkommen.

Saisonstart so früh wie noch nie?

Interessantes gibt es auch hinsichtlich der Weltcup-Termine. So könnte die Saison aufgrund der parallel laufenden Fußball-WM diesmal bereits Anfang November und damit so früh wie noch nie im polnischen Wisla starten. Die Generalprobe für die Skiflug-WM 2024 am Kulm steigt am letzten Jänner-Wochenende, die Nordische WM in Planica vom 21. Februar bis 5. März.

Erfreuliche Nachrichten gibt es für die Skispringerinnen. So gab das Kalenderplanungs-Komitee der FIS mit 14:0-Stimmen grünes Licht für ein künftiges Damen-Skifliegen. Läuft alles nach Plan, könnte die Premiere bereits am Ende der kommenden Saison im Rahmen der „Raw-Air-Serie“ in Vikersund über die Bühne gehen. Laut internationalem Skiverband FIS sollen die Top 15 der Raw-Air-Gesamtwertung starten, die jedoch alle aus versicherungstechnischen Gründen mindestens 18 Jahre alt sein müssen. Zudem wird der Wettkampf nicht den Status eines Weltcups haben.