Die Lehren aus dem Auftaktspringen in Oberstdorf sind schnell gezogen: Domen Prevc schickt sich an, in die Springerstiefel seines legendären Bruders Peter zu schlüpfen und als erster Slowene seit 2015/16 beim alljährlichen Schanzen-Spektakel zu triumphieren.
Bei allem rot-weiß-roten Patriotismus muss man vor dem Slowenen den Helm ziehen – wohl nur ein kapitaler Patzer, ein Skibruch, Wetterkapriolen oder ein verdorbenes Essen können Prevc bei dieser Tournee stoppen. All das will man dem 26-Jährigen freilich nicht wünschen.
Aus rot-weiß-roter Sicht kann man den ÖSV-Adlern nur gratulieren. Nach mageren Leistungen im Vorfeld packen Daniel Tschofenig und Jan Hörl genau dann, wenn es wirklich zählt, wieder ihre Topform aus. Gewollt oder nicht – dass man vor dem Tourneestart die Favoritenrolle von sich weggeschoben hat, erwies sich definitiv als hilfreich.
Hatte man Tschofenig zuletzt unterstellt, sein ausgeprägter Ehrgeiz würde ihm den Weg zurück in die Erfolgsspur verstellen, war der Kärntner nach Engelberg der einzige Österreicher, der noch ein paar zusätzliche Trainingssprünge eingeschoben hat.
Also alles richtig gemacht.
Chapeau, Herr Tschofenig!