Ende November ereilte die Skisprungwelt eine freudige Nachricht: Innsbruck knipst das Licht an! Soll heißen, dass es nach jahrelangem Ringen endlich grünes Licht für die Errichtung einer Flutlichtanlage am Bergisel gibt. Da sich damit auch ein weit größeres Zeitfenster eröffnet, steht nun auch einer Vierschanzentournee der Frauen nichts mehr im Weg – bereits kommende Saison werden Lisa Eder und Kolleginnen parallel zu den Männern ihr eigens Schanzenspektakel absolvieren. Der vorläufige Plan sieht vor, dass der jeweilige Wettkampf der Frauen am Qualifikationstag der Männer veranstaltet wird.
Heuer müssen die Frauen aber noch einmal kleinere Brötchen backen – zum dritten und letzten Mal steht die „Two Nights Tour“ auf dem Programm. Bereits heute (17.30 Uhr) geht es mit der Qualifikation in Garmisch los, der Bewerb folgt am Mittwoch um 13 Uhr (ORF 1 live). Am Donnerstag wird in Oberstdorf mit der Qualifikation (14.45 Uhr) und dem Bewerb (16.15 Uhr, ORF 1 live) der zweite Teil der Tour gesprungen.
Wiegele und Kreuzer stoßen dazu
Österreich ist mit vier Athletinnen vertreten. Neben Lisa Eder und Julia Mühlbacher, die zuletzt nur als Duo Österreich im Weltcup vertreten haben, stoßen in Garmisch noch Chiara Kreuzer und Hannah Wiegele dazu. „Wir kennen die beiden Schanzen sehr gut und sind von dem her sehr positiv eingestellt. Wenn die Athletinnen ihre Hausaufgaben machen und locker bleiben, dann werden wir hoffentlich gut hineinstarten nach der Weihnachtspause“, sagt Cheftrainer Thomas Diethart, der auf Aushängeschild Eva Pinkelnig (Kreuzbandriss) verzichten muss.
Zu gewinnen gibt es für die Frauen neben dem regulären Weltcup-Preisgeld heuer auch eine zusätzliche Tour-Prämie: Auf die Siegerin warten 10.000 Euro, auch Platz zwei (5000 Euro) und Rang drei (3000 Euro) werden zusätzlich belohnt. Damit reagierte man auch auf den Eklat im Vorjahr, als es als Siegesprämie nur ein Duschgel, ein Shampoo und vier Handtücher gegeben hatte.
Abschied einer Ikone
Die erste Vierschanzentournee der Frauen wird ausgerechnet einer der größten Ikonen des Sports nicht mehr als aktive Athletin erleben. So hat Katharina Schmid (ehemals Althaus) ihr Karriereende nach dem Ende der Olympiasaison bekanntgegeben. „Ich habe gemerkt, dass ich zufrieden bin mit dem, was ich habe. Dass ich so viel geschafft habe und auch gemerkt habe, dass es noch mehr gibt außer diesen Sport“, sagte die 29-jährige Deutsche, die in ihrer Laufbahn zweimal Olympia-Silber und siebenmal WM-Gold eingesprungen hat.