Das zweite Training für den Abfahrtsauftakt in Lake Louise war auch schon ein Rennen – zumindest im ÖSV, ging es doch darum, sich ins Team zu fahren. Und einer nützte diese Chance besonders eindrucksvoll: Julian Schütter fuhr mit Platz elf mitten in die Weltelite. Der Lohn: Der 24-Jährige wird damit am Freitag in der Abfahrt (Start: 20.30 Uhr) seine Premiere im Weltcup feiern dürfen. Trainingsschnellster: Marco Odermatt vor Aleksander Aamodt Kilde und James Crawford. Auch die Österreicher – Matthias Mayer 5., Otmar Striedinger 6., Vincent Kriechmayr 7. – präsentierten sich stark. Neben Schütter sicherten sich auch Stefan Babinksy, Christoph Krenn und Max Lahnsteiner Startplätze, zuschauen müssen Raphael Haaser und Christian Walder.

Schütter, der vor einem Jahr seine "Basis" nach Innsbruck verlegt hat und lange Zeit mit Verletzungen zu kämpfen hatte, tut damit den nächsten Schritt nach vorn. Selbst kommentierte er seine Trainingsfahrt locker: "Heute war das erste Mal schönes Wetter, Sonne. Da habe ich es genießen können, es ist ja wunderschön da." Zusatz: "Ich glaub', ich hab' es ganz gut getroffen und freue mich, dass ich mein erstes Weltcuprennen fahren darf."

Schütter war diesen Sommer schon in Chile beim Training dabei, "empfahl" sich dabei für den nächsten Schritt und wurde auch zur Vorbereitung nach Copper Mountain mitgenommen. "Und natürlich bin ich auch hergekommen, um Rennen zu fahren. Aber grundsätzlich bin ich froh, dass ich überhaupt da sein darf", meinte er bescheiden, "und dabei so gute Trainingsbedingungen haben kann." Wobei er diese auch genützt hat: "Ich habe auch viel weitergebracht, mich gut verbessert." Was er sich nun von der Premiere erwartet? "Ein sauberes Skifahren. Der Rest ergibt sich dann von allein ..."

Übrigens: Schütter ist sehr aktiv im Klima- und Umweltschutz, in Innsbruck bei der Initiative "Fridays for Future" immer dabei – und er macht sich auch viele Gedanken über seinen Sport und dessen Image und Probleme als Folge des Klimawandels. Was das Bewegungstalent aber nicht daran hindert, es im Weltcup allen zu zeigen.