Ab 17 Uhr (ORF 1 überträgt ab 18.20 Uhr live) werden Österreichs Olympia-Helden von Peking heute in der Wiener Hofburg gebührend gefeiert. Und für Bundespräsident Alexander Van der Bellen wird es dabei jede Menge Hände zu schütteln geben, räumte Österreich im Reich der Mitte doch gleich 18 Medaillen (7 x Gold, 7 x Silber, 4 x Bronze) ab und erreichte damit das zweitbeste rot-wie-rote Ergebnis der Olympia-Historie nach Turin 2006. Nicht so rosig lief es hingegen aus steirischer Sicht, gingen die weiß-grünen Athleten beim Medaillen-Hamstern in China doch leer aus. Nur Wien, das Burgenland und Oberösterreich hatten ebenfalls eine Nullnummer zu verzeichnen.

Dabei hätte es an steirischen Kandidaten für einen Podestplatz nicht gemangelt. Im Alpinsektor wäre etwa Tamara Tippler, Conny Hütter oder Ramona Siebenhofer durchaus eine Fahrt aufs Stockerl zuzutrauen gewesen. Tippler war mit Platz vier im Super-G auch hauchdünn an einer Medaille dran, "doch leider habe ich im Flachstück eine gscheite Schnalzen bekommen", kommentierte die Obersteirerin salopp die Gründe für ihr undankbares Blech.

"Weil heute alles anders war"

Eine Medaille quasi zum Abholen schien für die Kombinierer Franz-Josef Rehrl und Martin Fritz im Teambewerb auf der Großschanze bereitzuliegen. Doch nachdem Fritz im Zielsprint die Luft ausging und er sowohl den Deutschen als auch den Japanern der Vortritt lassen musste, reichte es auch hier nur für die ungeliebte "Lederne". Möglicherweise, weil man sich in der Aufstellung mit dem Murauer als Schlussmann verpokert hatte, vielleicht aber auch, "weil heute alles anders war", resümierte ein enttäuschter Fritz nach dem Rennen. Zwar reichte es damit auch für Rehrl nicht für ein glänzendes Mitbringsel aus China, doch konnte der Ramsauer zumindest dahingehend einen Sieg feiern, dass er es trotz erst im November überstandenem Kreuzbandriss überhaupt zu den Spielen geschafft hat.

Gold, Silber oder Bronze schürfen wollte grundsätzlich auch Daniela Iraschko-Stolz. Allerdings war die Skisprung-Ikone bereits mit massiven Knieproblemen nach Zhangjiakou angereist. Zu allem Übel fiel ihr erster Sprung im Mixed-Bewerb wegen eines nicht regelkonformen Anzugs aus der Wertung und Österreich damit am Ende noch an der erhofften Medaille vorbei. Damit nicht genug: Das Knie bereitet weiter Schmerzen, die 38-jährige Eisenerzerin hat daher die Saison nun vorzeitig beendet. Ob Iraschko-Stolz noch ein weiteres Jahr anhängen wird, will sie zu einem späteren Zeitpunkt entscheiden.

Versprechen für die Zukunft

Während man sich von den Biathleten David Komatz und Harald Lemmerer gemäß den vorangegangenen Weltcupergebnissen keine Sensationen erwarten durfte, erwiesen sich die steirischen Langläufer definitiv als Lichtblicke in China. Auch, wenn für Mika Vermeulen und Lisa Unterweger, die im Teamsprint mit Teresa Stadlober den starken sechsten Platz holte, die Medaillen diesmal noch zu hoch gehangen sind.

Damit heißt es also für die Steiermark vier weitere Jahre warten, ehe es im Mailand und Cortina d’Ampezzo die nächste Chance auf einen Medaillenregen unter den fünf Ringen gibt. Zur Erinnerung: 2018 holte nur Kombinierer Lukas Klapfer (der 36-Jährige verpasste für Peking die Qualifikation) zweimal Bronze für die Steiermark, 2014 jubelten mit Iraschko-Stolz (Silber), Klapfer, Mario Stecher und Christoph Sumann (jeweils Bronze) immerhin noch vier weiß-grüne Athleten.

Budget aufbessern

Die Tendenz ist also – wenig erfreulich – fallend und zugleich ein klarer Fingerzeig Richtung "Sportland Steiermark", das Ruder baldigst herumzureißen. In der Tatsache, dass man etwa in Sachen Sport-Budget einigen anderen Bundesländern hinterherhinkt, würde sich ein erster Lösungsansatz finden ...